Weiterbildung: Unternehmen sparen
Weniger Weiterbildung in der Krise

Obwohl die deutsche Wirtschaft im Vergleich zu anderen europäischen Ländern oder den USA besonders unter der Wirtschaftskrise gelitten hat, brach der Arbeitsmarkt nicht wie erwartet ein. Das lag vor allem an Arbeitszeitkonten und Kurzarbeit. Ein Krisenopfer beklage die Betriebsräte jedoch: die ...

27. Juli 201027. 7. 2010


... Weiterbildung der Beschäftigten in den Unternehmen.

Unternehmen sparen in der Krise an Fort- und Weiterbildung – das ergibt sowohl die WSI-Betriebsrätebefragung als auch eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Nicht von der Krise betroffene Unternehmen haben in neun Prozent ihre Fort- und Weiterbildung gekürzt, in 24 Prozent der Unternehmen, wo die Krise Spuren hinterlassen hat, wurde in diesem Bereich gespart. Unternehmen scheuen in schwierigen Zeiten Kosten für Bildung.
 



Vielen Arbeitgebern fällt es in Krisenzeiten schwer, die mit der Weiterbildung verbundenen Aufwendungen zu tragen, schreiben die IAB-Forscher Lutz Bellmann und Ute Leber. In den Betrieben jedoch, die auch im Krisenjahr 2009 Weiterbildungen angeboten haben, hat sogar ein etwas größerer Teil der Belegschaft teilgenommen als ein Jahr zuvor: Der Anteil stieg hier von 33 auf 35 Prozent. Es sei anzunehmen, dass dies insbesondere auf solche Unternehmen zutreffe, in denen Weiterbildung integraler Bestandteil der Personalentwicklung ist. „Hier werden möglicherweise die zeitlichen Freiräume in Phasen nicht voll ausgelasteter Produktionskapazitäten dazu genutzt, mehr Mitarbeiter als sonst üblich zu qualifizieren“, so Bellmann und Leber.
Arbeitgeber, die Weiterbildungsveranstaltungen anbieten, würden ihren Beschäftigten das positive Signal senden, dass sie diese trotz der gegenwärtigen Probleme weiterbeschäftigen wollen. Dies wiederum könne die Motivation und Leistungsfähigkeit stärken, argumentieren die Arbeitsmarktforscher.

 

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