Unwort des Jahres: betriebsratsverseucht
Betriebsratsverseucht ist das Unwort 2009

Noch vor den Begriffen „Flüchtlingsbekämpfung“ und „intelligente Wirksysteme“ landete das Wort „betriebsratsverseucht“ auf Platz 1 der Unwörter im Jahr 2009. Zu Recht. Die Wahrnehmung von Arbeitnehmerrechten als Seuche zu bezeichnen, sei ein sprachlicher Tiefpunkt, befand die Jury.

19. Januar 201019. 1. 2010


Die unabhängige Jury unter der Leitung von Sprachwissenschaftler Horst Schlosser gab am 19. Januar in Frankfurt am Main das Unwort des Jahres 2009 bekannt: betriebsratsverseucht. Das Wort sei in der ARD-Sendung „Monitor“ am 14. Mai vergangenen Jahres verwendet worden. Darin berichtete ein Mitarbeiter einer Baumarktkette, der Begriff werde von Abteilungsleitern benutzt, wenn ein Mitarbeiter zwischen einer Filiale mit Betriebsrat und einer ohne Betriebsrat wechseln wolle.

Betriebsräte leisten viel für Mitarbeiter
Das „Unwort des Jahres“ – „betriebsratsverseucht“ – prangert nach Ansicht des Frankfurter Bezirksleiters der IG Metall, Armin Schild, zu Recht einen gesellschaftlichen Missstand an. Die Arbeit der betrieblichen Interessenvertretungen werde immer noch viel zu gering geschätzt, kommentierte er. Sie seien dafür verantwortlich, dass in Deutschland mitten in der Wirtschaftskrise und trotz der starken Exportorientierung Massenentlassungen bislang verhindert werden konnten. Einzige Ausnahmen seien Branchen wie die Zeitarbeit, wo es wenig Mitbestimmung gebe. „Die wahren Helden der Krise sind die Betriebsräte“, so Schild weiter.

Betriebsratswahlen 2010
Damit Betriebsräte auch weiterhin die Interessen der Arbeitnehmer vertreten können, sollten die alle zur Betriebsratswahl gehen, oder sogar einen eigenen Betriebsrat gründen. Ab fünf Beschäftigten kann in einem Unternehmen ein Betriebsrat eingesetzt werden. Die IG Metall vor Ort berät hier gerne. Informationen rund um Betriebsräte, zu den Betriebsratswahlen 2010 und persönliche Berichte von Betriebsräten finden Sie in unserem Portal zu den Betriebsratswahlen 2010.

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