Tipps für die Gesundheit
Stimmbeschwerden vorbeugen

Wer etwas zu sagen hat, braucht seine Stimme – egal ob im Alltag oder bei der Arbeit. Dennoch wird die Pflege der Stimme oft vernachlässigt und Stimmbeschwerden oder sogar Stimmstörungen machen sich bemerkbar. Hier einige Tipps worauf man achten sollte und wie man seine Stimme pflegt.

23. April 201023. 4. 2010


Wenn die Belastungen für die Stimme steigt und gleichzeitig die erforderliche Re-generationszeit sinkt, können gesundheitliche Probleme, wie andauernde Heiserkeit die Folge sein. Beim Auftreten von Stimmstörungen sollte man zum Facharzt gehen oder ein Stimmtraining machen.

Erste Anzeichen für eine belastete Stimmekönnen sein: Trockener Hals, Schluckzwang, Kloßgefühl, Brennen, Schmerzen, Schleim, Druckempfinden oder Stimmermüdung. Bei der Stimmbelastung wird zwischen Arbeits- und individuellen Faktoren unterschieden:

Stimmbelastende Faktoren Arbeitsbelastende Faktoren
  • schlechte Stimmkonstitution
  • mangelnde Sprechtechnik
  • schlechte Stimmgewohnheiten
  • lange Sprechdauer und hohe Sprechintensität
  • schlechte, gebeugte Sitzhaltung
  • kaum Haltungswechsel vom Sitzen und Stehen
  • geringe Mittelkörperspannung
  • falsche Atemtechnik
  • fehlende Atemstütze
  • psychischer Druck
  • Sprechen über dem Lautstärkepegel
  • Routinemodulation in der Stimmführung
  • Mangelndes Stimmbewusstsein
  • Rauchen, stimmbelastende Hobbys
  • Kommunikationssituation (z.B.Telefon)
  • Hintergrundgeräusche
  • schlechte Raumakustik (Großraumbüro)
  • Hohe Sprechfrequenz
  • Luftqualität, Trockenheit, Staub, Klimaanlagen
  • unergonomische Arbeitsplatzgestaltung
  • Stress, psychische Belastung
  • Inadäquate Ausstattung (Headsets)
  • Zeitdruck, fehlende Entspannungsphasen zwischen Telefonanrufen
  • Unangemessener Umgang mit ersten Symptomen


Tipps um Stimmbeschwerden vorzubeugen

  • Sprechweise: Auf eine natürliche Sprechweise achten. Der Stimme geht es am besten, wenn man entspannt und ohne Druck spricht und die natürliche Stimmhöhe und Lautstärke beibehalten wird.
  • Lautstärke: Um beim Gesprächspartner anzukommen, muss man nicht laut sprechen. Gute Artikulation und nutzen der Ressonanzräume tragen zum guten Verstehen – auch in großen Räumen – bei. Wenn dennoch lauter gesprochen werden muss, dann sollte der Körper unterstützend eingesetzt werden. Darauf achten, stimmlich „wieder runter zu kommen“.
  • Sprechhöhe: Am wenigsten belastend für die Stimme ist die mittlere Sprechstimmlage. Sie liegt im unteren Drittel des Sprechvolumens. Man kann sie leicht finden, wenn man aus einem Summen oder Brummen heraus spricht.
  • Stimmlage: Speziell nach stressigen Gesprächen ist es wichtig, die Stimmlage zu überprüfen. Besonders wenn man freundlich, erregt oder verärgert ist, neigt man dazu, zu hoch zu sprechen. Daher darauf achten, dass man stimmlich „wieder runterkommt“.
  • Sprechtempo: Nicht zu schnell sprechen, sondern die Sprache gliedern und vor allem Zeit für die Atempausen nehmen. Gezielt gesetzte Atempausen helfen, um zu Luft zu kommen. Der Zuhörer kann gleichzeitig das Gehörte besser verarbeiten.
  • Atem: Aktives Einatmen ist zu vermeiden, da es unökonomisch und kraftraubend ist. Kurze Sprechpausen ermöglichen es, dass die Luft automatisch nachströmen kann.
  • Warming-up: Wie bei jeder Art von Betätigung und Muskelbeanspruchung, empfiehlt sich auch beim Dauersprechen ein Warming-up der beteiligten Muskeln. Man beginnt mit allgemeinen Lockerungsübungen und geht zum Stimm-Warming-up über. Einfache Übungen vor Sprechbeginn zur Stimmentlastung sind gähnen und dehnen; summen und brummen oder entspanntes Singen.
  • Körperhaltung: Die Stimme wird durch eine angemessene Körperhaltung (kein Rundrücken oder Hohlkreuz) unterstützt. Um Verspannungen zu vermeiden, sollte man die Haltung häufiger wechseln und darauf achten, dass der Kehlkopf nicht eingeklemmt wird. Tisch und Stuhl sollten daher immer individuell auf die jeweilige Größe eingestellt sein. Es ist darauf zu achten, dass der Bauch nicht durch falsche Sitzhaltung oder beengende Kleidung eingeklemmt und die Atmung dadurch beeinträchtigt wird.
  • Pausengestaltung: Man sollte auf regelmäßige Pausen achten und sie nutzen, um sich zu bewegen. Das hilft dem Körper die Muskelspannung auszubalancieren und wirkt auch entspannend auf die Stimme.
  • Flüssigkeit: Wer viel sprechen muss, sollte viel trinken. Gut sind Wasser (Zimmertemperatur), Kräuter- oder Früchtetee, mindestens zwei bis drei Liter am Tag. Kaffee und schwarzer Tee eignen sich weniger gut, da sie eine austrocknend Wirkung haben.
  • Lutschbonbons und Medikamente: Medikamente können im Rachenraum eine austrocknende Wirkung haben (Beipackzettel beachten). Scharfe, pfefferminzhaltige Lutschbonbons reizen die Schleimhäute. Besser sind Salbeibonbons und Kaugummi. Sie helfen, die Schleimhäute zu befeuchten.
  • Rauchen: das Rauchen sollte vermieden werden, besonders wenn man viel sprechen muss.
    Die Schadstoffe des Tabaks greifen die Schleimhäute massiv an.
  • Räuspern: Häufiges und hartes Räuspern vermeiden. Durch das Räuspern versucht man, den Schleimbelag zu entfernen. Dabei knallen aber die Stimmlippen hart aufeinander, was die Schleimpro-duktion anregt, um die Stimmlippen zu schützen. Besser ist Abhusten.
  • Erkältung: bei Erkältung sollte die Stimme besonders geschont werden. Bei Heiserkeit sollte man so wenig wie möglich sprechen. Flüstern sollte unbedingt vermieden werden, denn es ist anstrengend für die Stimme. Ist bei der Arbeit keine Schonung der Stimme möglich, dann sollte man lieber zu Hause bleiben und der Stimme die Ruhe gönnen.
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