Tarifbindung beim Logistikunternehmen Syncreon
Zehn Prozent mehr dank Tarifvertrag

Mit Hilfe der IG Metall haben die Beschäftigten von Syncreon ein sattes Gehaltsplus durchgesetzt. Ab Januar bekommen sie durch den neuen Haustarifvertrag zehn Prozent mehr. Ein gelungenes Beispiel dafür, dass Arbeitnehmer mit Tarifvertrag besser fahren.

19. April 201619. 4. 2016


„Die Tarifvereinbarung bringt mir und meiner Familie spürbare Verbesserungen“, sagt der Staplerfahrer Mohamed Ben Ali. „Es hat sich gelohnt, für unsere Forderungen gemeinsam und mit Nachdruck zu streiten.“ Der Weg bis dahin war lang und gekennzeichnet von Hinhaltetaktik des Arbeitgebers. Der Kontraktlogistiker Syncreon ist nicht im Arbeitgeberverband.

 

Warnstreik bei Kontraklogistiker Syncreon in Wunstorf; Foto: igmetall
Die Beschäftigten von Syncreon haben mit ihrem Warnstreik Mitte Februar 2016 eine zehnprozentige Lohnerhöhung durchgesetzt. Foto: igmetall

 


Die Entlohnung bei Syncreon war bisher mäßig und deutlich unter dem Flächentarifvertrag. Doch der Einsatz der Beschäftigten hat viel bewirkt. In den nächsten zwei Jahren gibt es eine Reihe von Verbesserungen bei Arbeitszeit, Urlaub, Stundenlohn, Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld. Denn die IG Metall hat einen Haustarifvertrag mit dem Kontraktlogistiker Syncreon erzielt. So wurden die Entgelte der rund 250 Beschäftigten, die am Standort in Wunstorf arbeiten, rückwirkend ab 1. Januar 2016 um rund zehn Prozent erhöht und die Arbeitszeit ab 1. März 2016 um 1,5 Stunden reduziert.
 

Modell für andere Logistikunternehmen

Thilo Reusch, IG Metall-Verhandlungsführer, ist mit dem Ergebnis hoch zufrieden. „Die Beschäftigten erhalten deutlich mehr Geld, der Urlaubsanspruch wird erhöht und die Arbeitszeit reduziert. Das kann sich sehen lassen. Diesen Weg werden wir bei anderen Kontraktlogistikern konsequent fortsetzen.“ Die Stundenentgelte werden in zwei Schritten angehoben. Rückwirkend zum 1. Januar 2016 steigen die Referenzentgelte für Staplerfahrer von 10,92 Euro auf 12 Euro. Alle anderen Entgelte werden entsprechend angehoben. Ab Januar 2017 werden die Entgelte für Staplerfahrer pro Stunde 12,30 Euro betragen.

Zudem erhöht sich der Urlaubsanspruch der Beschäftigten ab 2017 auf 30 Tage, bisher waren es 28 Tage. Das Weihnachtsgeld wird von heute 350 Euro in zwei Schritten auf 550 Euro ab 2017 erhöht. Bereits Ende 2016 werden die Beschäftigten ein Weihnachtsgeld von 400 Euro erhalten. Das Urlaubsgeld wird ab 2017 verdoppelt: Pro Urlaubstag erhalten die Beschäftigten dann 20 Euro.

Thorsten Gröger von der IG Metall Nienburg-Stadthagen bezeichnete das Ergebnis als einen guten Schritt zu umfassenden tariflichen Regelungen und gerechteren Entgelten. „Noch sind wir nicht am Ziel. Spätestens bis Anfang 2017 werden wir weitere Verhandlungen aufnehmen“, kündigte Gröger an. Ziel sind dann weitere Elemente eines allgemeingültigen Tarifwerkes und erneute Arbeitsverbesserungen sowie Entgeltsteigerungen, die dann ab 2018 gelten sollen.

Besser mit Tarif
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