Tarifabschluss für Autohäuser in Mecklenburg-Vorpommern erreicht
Löhne und Gehälter steigen um knapp vier Prozent

Der Warnstreik bei den Travag-Betrieben in Mecklenburg-Vorpommern war erfolgreich: Die 250 Beschäftigten in den Autohäusern der ehemaligen Kittner-Gruppe können sich auf knapp vier Prozent mehr Geld freuen. Darauf einigten sich die IG Metall Küste und die Geschäftsleitung am 27. Mai in Rostock.

30. Mai 201130. 5. 2011


Neben den 3,97 Prozent höheren Löhnen und Gehältern ab 1. März rückwirkend heben die Autohäuser außerdem die Entgeltunterschiede an den einzelnen Standorten auf. Dadurch ergeben sich für einzelne Beschäftigte weitere Einkommenserhöhungen von bis zu knapp zwei Prozent. Die Auszubildungsvergütungen steigen in zwei Stufen um 50 bis 60 Euro monatlich und erreichen somit das Niveau des Kfz-Branchentarifvertrages in Mecklenburg-Vorpommern.

Mehrstündiger Warnstreik brachte den Durchbruch
Die IG Metall Küste hatte am Freitag die 250 Beschäftigten der sechs Autohäuser in Mecklenburg-Vorpommern zu einem mehrstündigen Warnstreik aufgerufen. Mit dieser Aktion wollten sie Bewegung in die festgefahrenen Tarifverhandlungen bringen, was ihnen letztendlich auch gelungen ist.

Warnstreik bei Travag Wismar. Foto: IG Metall Küste
Warnstreik bei Travag Wismar. Foto: IG Metall Küste



„Die Kolleginnen und Kollegen sind sehr zufrieden. Wir sind bei der Angleichung an den Branchentarifvertrag ein großes Stück voran gekommen“, erklärte IG Metall-Verhandlungsführer Wolfgang Lorenz nach den Verhandlungen in Rostock.

Beschäftigte verzichteten auf etwa 3,4 Millionen Euro
Ende 2009 waren die Unternehmen der ehemaligen Kittner-Gruppe in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Um eine Insolvenz abzuwenden, hatten die Beschäftigten auf Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie Lohnerhöhungen in einer Gesamtsumme von etwa 3,4 Millionen Euro verzichtet. Mittlerweile ist die Sanierung im Wesentlichen gelungen.

Der Tarifabschluss gilt für alle Beschäftigten der Travag-Betriebe in Wismar und Schwerin, des VW-Zentrums Lütten-Klein, des Autohauses Rostock sowie des Audi- und Porsche-Zentrums in Rostock, die zur ehemaligen Kittner-Gruppe mit Sitz in Lübeck gehörten. Der Tarifvertrag gilt rückwirkend zum 1. März 2011 und läuft bis Ende April 2012.

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