10. Juli 2009
Leiharbeit: Pilotabschluss bei Wolfsburg AG und Autovision
VW-Leiharbeiter bekommen 3,2 Prozent mehr Geld
Die niedersächsische IG Metall hat für die Leiharbeitsbranche einen Pilotabschluss erzielt. Rund 4000 Leiharbeiter der Wolfsburg AG und des Verleihers Autovision erhalten mehr Geld. Die Einkommen steigen in zwei Stufen um insgesamt 3,2 Prozent.

Leiharbeiter sind von der Krise mit am stärksten betroffen. In vielen Unternehmen waren sie die ersten, die gehen mussten. Die IG Metall setzt sich deshalb für faire Leiharbeit ein. Thilo Reusch, IG Metall-Verhandlungsführer, zeigte sich mit dem am 9. Juli erzielten Kompromiss zufrieden. „Es war längst überfällig, für die Leiharbeiter ein Zeichen zu setzen. Sie sind diejenigen mit dem niedrigsten Entgelt .“


Der Pilotabschluss im Detail

Die niedersächsische IG Metall hat für die Leiharbeitsbranche einen Pilotabschluss erzielt. Rund 4000 Leiharbeiter der Wolfsburg AG und des zehntgrößten Verleihers im Bundesgebiet, der Autovision, erhalten mehr Geld. Die Entgelte für die im Drittmarktgeschäft tätigen Leiharbeitsbeschäftigten steigen in zwei Stufen um insgesamt 3,2 Prozent. Die erste Tariferhöhung von 1,6 Prozent wird zum 1. Juli 2009 wirksam, die zweite Tariferhöhung von weiteren 1,6 Prozent zum 1. Februar 2010. Alle Leiharbeitsbeschäftigten, die am 30. April 2009 in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis standen, erhalten eine Einmalzahlung von 150 Euro. Die Laufzeit des Tarifvertrages endet am 30. September 2010.


Prekäre Arbeit wird als ungerecht empfunden

77,3 Prozent der Menschen finden es wichtig, dass gleiche Arbeit auch gleich bezahlt wird. Das hat die IG Metall in ihrer Befragung „Gemeinsam für ein Gutes Leben“ herausgefunden. Deshalb fordern wir von den Parteien, Leiharbeit zu begrenzen. Sie macht miserable Arbeitsbedingungen zur Normalität, ein sicheres Leben nahezu unmöglich und trübt das Betriebsklima.



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