26. Juni 2019
Tarifrunde Holz- und Kunststoffindustrie 2019
Tarifkommissionen empfehlen 5,5 Prozent mehr
5,5 Prozent mehr Geld und ein Extraplus für Azubis. Diese Forderung empfehlen die regionalen Tarifkommissionen für die Beschäftigten in der Holz- und Kunststoffindustrie. Anfang Juli beschließt der IG Metall-Vorstand die endgültige Forderung. Ende September starten die Verhandlungen.

Die IG Metall-Tarifkommissionen für die Holz- und Kunststoffindustrie haben ihre Empfehlungen zur Tarifforderung aufgestellt: 5,5 Prozent mehr Geld und für die Auszubildenden noch ein Extraplus obendrauf.

Dazu kommen regionale Besonderheiten. In Sachsen-Anhalt etwa will die Tarifkommission die Angleichung der Arbeitszeit an den Westen erreichen. Derzeit arbeiten die Beschäftigten dort noch 39 Stunden in der Woche. Im Westen gelten tariflich 35 Stunden.


Tarifverhandlungen starten Ende September

Auf Basis der Empfehlungen der Tarifkommissionen beschließt der Vorstand der IG Metall am 9. Juli die endgültige Tarifforderung an die Arbeitgeber.

Die Tarifverhandlungen starten Ende September in Baden-Württemberg. Dort sind bereits ab 1. Oktober Warnstreiks möglich, ebenso in Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz. In den Tarifgebieten Niedersachsen / Bremen und Westfalen-Lippe (NRW) darf die IG Metall ab dem 12. November zu Warnstreiks aufrufen.


Insgesamt gute wirtschaftliche Lage

Die wirtschaftliche Lage in der Holz- und Kunststoffindustrie ist insgesamt gut – wenn auch in den einzelnen Teilbranchen unterschiedlich. Die Umsätze sind im letzten Jahr gestiegen, besonders in der Holzindustrie (plus 4,8 Prozent) und beim Baubedarf aus Kunststoff (plus 2,2 Prozent), bedingt durch den anhaltenden Boom im Wohnungsbau.

In der Möbelindustrie ist die Lage eher durchwachsen. Die Umsätze stiegen 2018 um 0,6 Prozent, allerdings ist die Lage der Teilbranchen sehr unterschiedlich. Küchen- und Büromöbel brummen, Wohnungsmöbel laufen weniger gut, mit einem Umsatzminus von 3,5 Prozent. Allerdings sind die Probleme nicht konjunkturell bedingt. Die Lage ist von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich.

Neben den oben genannten Teilbranchen gehören etwa auch die Labormöbelindustrie, die Caravanindustrie und der Bootsbau zur Holz- und Kunststoff verarbeitenden Industrie.

In der Holz- und Kunststoff verarbeitenden Industrie arbeiten bundesweit über 180 000 Beschäftigte in über 1100 Betrieben mit über 50 Beschäftigten. Ein Großteil von ihnen ist in der IG Metall organisiert.


Tarifrunden - Holz und Kunststoff

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