18. Dezember 2015
Holz und Kunststoff verarbeitende Industrie
Erste Runden enden ohne Ergebnis
Diese Woche sind für die insgesamt rund 90 000 Beschäftigten in der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie die ersten Verhandlungen gestartet. Wie zuvor in Baden-Württemberg und Westfalen-Lippe blieben die Arbeitgeber auch in der ersten Runde in Niedersachsen ein Angebot schuldig.

Die Holz-Tarifrunde ist angelaufen. Neben fünf Prozent mehr Geld fordert die IG Metall flächendeckend Tarifverträge zur Altersteilzeit sowie die Übernahme der Ausgebildeten, wo sie noch nicht geregelt ist.

Zur Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie zählen die Möbel- und Holzindustrie, Hersteller von Fenstern und Türen aus Kunststoff, Caravanbauer, aber auch Automobilzulieferer, Klavierbauer sowie weitere artverwandte Branchen.

Anfangs der Woche starteten die Verhandlungen in Korntal-Münchingen für die Beschäftigten in Baden Württemberg. Die Arbeitgeber sahen sich nicht in der Lage ein Angebot vorzulegen. Auch die ersten Gespräche für die Branche in Westfalen-Lippe und Niedersachsen-Bremen am 15. und 17. Dezember brachten keine Annäherung.

 

Bayern: Feuertonnen-Aktion für mehr Geld. Foto: https://www.facebook.com/IGMetallBayern
Bayern: Feuertonnen-Aktion für mehr Geld. Foto: facebook.com/IGMetallBayern


Zum Tarifrundenauftakt zeigten bayerische Metallerinnen und Metaller mit einer Feuertonnen-Aktion: Mit Tarif ist mehr drin! Dazu lieferte die IG Metall gute Argumente, mit denen sie für ihre Forderung nach fünf Prozent mehr Geld aufwarten konnte: Nicht nur gesamtwirtschaftlich stehen die Zeichen weiterhin auf Wachstum – auch den meisten Betrieben der Holz- und Kunststoffbranche, die vom privaten Konsum profitieren, geht es gut.


Mit Tarif ist mehr drin!

Davon sollen auch die Beschäftigten etwas haben. Denn nach wie vor verdienen die Arbeitnehmer in Möbel- und Kunststoffbetrieben im Schnitt deutlich weniger als Mitarbeiter im verarbeitenden Gewerbe. Die Belegschaften dürften nicht weiter von der Industrie abgekoppelt werden, betonte Martin Sambeth, der die Verhandlungen für die IG Metall in Baden-Württemberg führte. Der Gewerkschafter forderte, die Beschäftigten und Auszubildenden fair zu beteiligen, damit die Branche auch für den Nachwuchs attraktiv bleibe. Dem pflichtete sein IG Metall-Kollege Wilfried Hartmann bei, der zuletzt die Gespräche für die Branche in Niedersachsen und Bremen führte. „Auszubildende finden die Betriebe nur, wenn die Arbeits- und Leistungsbedingungen stimmen. Arbeitgeber, die das nicht sehen wollen, werden den Wettbewerb verlieren.“

Beim Thema Altersteilzeit blockierten die Arbeitgeber besonders. Stattdessen regten sie „altersgerechtes Arbeiten“ an und die IG Metall musste sie an ein Gutachten der Uni Bielefeld im Jahr 2011 erinnern mit der Frage: Warum hat denn die Mehrheit der Betriebe in den letzten Jahren nichts getan?

Ein eigenes Angebot wollten die Arbeitgeber in allen drei Verhandlungstreffen nicht vorlegen. Ab dem 3. Februar gehen die Gespräche in der zweiten Runde weiter.


holz-tarifrunde.de

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