23. September 2010
Stahltarifrunde 2010: 11500 Stahlarbeiter im Warnstreik
Warnstreiks in Duisburg und Bochum
In Duisburg und Bochum haben haben heute rund 11 500 Stahlarbeiter die Arbeit niedergelegt und für ihre Forderungen nach mehr Gehalt, fairer Leiharbeit und besseren Arbeitsbedingungen demonstriert. Von den Arbeitgebern kommt unterdessen vor allem eines: null Angebot und null Fairness.

Über 11 500 Stahlarbeiter haben am 23. September in 38 Betrieben für bis zu vier Stunden die Arbeit niedergelegt und sich zu Demonstrationen und Kundgebungen versammelt. Die Produktionen ruhten jeweils vollständig.

Noch immer kein Angebot der Arbeitgeber
Oliver Burkhard, IG Metall-Bezirksleiter in NRW und Hauptredner auf zwei Kundgebungen in Duisburg: „Null Angebot, Null Fairness durch die Arbeitgeber, damit muss Schluss sein. Wir erwarten in der kommenden Woche ein Angebot. Der heutige Stillstand der Hochöfen und Anlagen ist das, was die Arbeitgeber brauchen, um endlich in Bewegung zu kommen. Vom Aufschwung müssen alle profitieren, auch die Leiharbeiter und die Auszubildenden.“

Warnstreiks in Nordrhein-Westfalen. Foto:Thomas Range



Warnstreiks in ganz NRW
Über 5500 Beschäftigte beteiligten sich heute an den Warnstreiks in Duisburg. Bereits ab 6.00 Uhr ließen 1500 Beschäftigte bei ThyssenKrupp Steel Europe AG, Werk Hüttenheim, beim Hüttenwerk Krupp Mannesmann, Tailored Blanks, SZMF und ArcelorMittal Hochfeld die Produktion ruhen. Die größte Kundgebung mit 3500 Warnstreikenden gab es ab „Fünf vor Zwölf“ vor dem Werk Hamborn der ThyssenKrupp Steel Europe AG. Vier Hochöfen waren mit langem Vorlauf herunter gefahren worden. An den Anlagen ging nichts mehr. Warnstreiks gab es auch bei ThyssenKrupp Steel Europe AG – Werk Beeckerwerth, Eisenbahn und Häfen GmbH, TSTG Schienen Technik GmbH und Co. KG, KBS Kokerei Schwelgern GmbH, ArcelorMittal Ruhrort GmbH, ArcelorMittal Duisburg GmbH, darunter 500 Warnstreikende, die nicht an der Kundgebung teilnehmen konnten.

Warnstreiks in Nordrhein-Westfalen. Foto: Thomas Range



In Bochum waren insgesamt 2100 Beschäftigte ab mittags im Warnstreik. Die größte Kundgebung gab es mit 1500 Beschäftigten vor dem Bochumer Standort der ThyssenKrupp Steel Europe AG. Beteiligt waren dort Beschäftigte von ThyssenKrupp Nirosta, Bochumer Verkehrs Verein und ThyssenKrupp Weichenbau. Zwei Weitere Kundgebungen in Bochum mit zusammen 600 Beteiligten gab es bei TKS AG und EBG sowie Doncasters. Außerdem fandenKundgebungen an vielen weiteren Orten in Nordrhein-Westfalen statt.

Helga Schwitzer bei den Warnstreiks in Nordrhein-Westfalen. Foto: Thomas Range IG Metall-Vorstandsmitglied Helga Schwitzer forderte auf einer Kundgebung vor der Westfalenhütte die Stahlarbeitgeber auf, bei der nächsten Verhandlungsrunde am 29. September ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. Andernfalls werde es nicht bei Warnstreiks bleiben.


mehr Fotos zu den Warnstreiks auf unserer Facebook-Seite Warnstreiak-Auftakt (22.09.2010)

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