1. Dezember 2019
Editorial
Krise heißt Verantwortung
Die Arbeitgeber wollen die erstbeste Flaute für Streichorgien nutzen. Nicht mit uns!

Weihnachten steht vor der Tür, doch besinnliche Stimmung will nicht aufkommen. Was zurzeit in manchen Betrieben geschieht, ist eine Schande: Fast alle Zulieferkonzerne und auch die Automobilhersteller haben in den letzten Wochen Standortschließungen und Personalabbau angekündigt. Die Arbeitgeber nutzen die erstbeste Absatzflaute, um die Abrissbirne zu schwingen. Gleichzeitig bauen sie neue Kapazitäten in Niedriglohnländern auf. Das einzige Ziel: Erhalt der hohen Margen. Das ist unanständig. Krise heißt nicht Entlassung. Krise heißt Verantwortung.


Selbstbewusst und zuversichtlich 

Wir als IG Metall werden unseren Teil der Verantwortung übernehmen. Und das heißt: voller Einsatz für gute und sichere Arbeit – gerade auch in Zeiten des Umbruchs. Das wird nicht leicht werden. Wir brauchen solidarische Antworten und dürfen uns nicht auseinanderdividieren lassen. Im Betrieb nicht zwischen Stammbeschäftigten und Randbelegschaften. Im Unternehmen nicht zwischen den Standorten. In der Branche nicht zwischen Herstellern und Zulieferern. Und wir müssen sichtbar und laut werden, wenn es um eine gerechte Lösung für Belegschaften und Standorte geht. Die ersten Proteste machen deutlich: Solidarität ist und bleibt eine starke Macht!

In diesem Sinne wünsche ich Euch und Euren Familien trotz allem eine friedliche Adventszeit, erholsame Weihnachtsfeiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr.


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