Pressemitteilung Nr. 53/2012
IG Metall fordert bessere Arbeitsbedingungen für Ingenieure

26. September 201226. 9. 2012


Wolfsburg – Die IG Metall hat bessere Arbeitsbedingungen für Ingenieure gefordert. „Angesichts zunehmender prekärer Beschäftigung brauchen wir auch in den hochqualifizierten Bereichen mehr Mitbestimmung und bessere Arbeitsbedingungen. Die IG Metall ist die größte Ingenieursbewegung Deutschlands und damit entscheidende Gestalterin von Arbeitsbedingungen, etwa durch Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen“, sagte Christiane Benner, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, am Mittwoch auf einer Engineering- und IT-Tagung in Wolfsburg. Über 140.000 Ingenieure und Techniker seien aktuell in der IG Metall Mitglied. Der Trend in der Mitgliederentwicklung sei in diesem Bereich ungebrochen positiv.

Deutschland befinde sich derzeit an der Schwelle zur Wissensgesellschaft. Für die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen seien vor allem ökologische Innovationen entscheidend. „Eine gerechte, menschliche und ökologische Gesellschaft ist nur mit Intelligenz und kreativen Köpfen denkbar. Daher brauchen wir mehr Investitionen in Forschung und Bildung“, sagte Benner.

Der Trend zur prekären Beschäftigung unter Ingenieuren müsse gestoppt werden. „Die IG Metall will gute Arbeit für Ingenieure bei Entwicklungsdienstleistern, aber auch für Freelancer. Wir wollen angemessene Vergütung statt Dumping bei Entgelten. Wir wollen lebensverträgliche Arbeitszeiten statt Arbeiten ohne Ende und Burnout“, forderte Benner vor über 300 technischen Expertinnen und Experten auf der vierten Engineering-Tagung der IG Metall und der Hans-Böckler-Stiftung. Befristungen und Leiharbeit sowie das Outsourcing von Entwicklungsleistungen durch Werkverträge machten die Arbeit von Angestellten zunehmend unsicher.

Beim ökologischen Umbau setze die IG Metall neben Elektromobilität, Leichtbautechniken, intelligenten Verkehrskonzepten und regenerativen Energien auf das Produktionskonzept „Cradle-to-Cradle“. „Cradle-to-Cradle heißt, dass am Ende kein Abfall, sondern neue Rohstoffe entstehen. So kann man bei der Produktion und beim Konsumieren ökologisch handeln und echtes Re-Cycling betreiben“, erläuterte Prof. Michael Braungart, Leiter des Instituts EPEA Umweltforschung in Hamburg. Grundprinzip sei die Zerlegbarkeit jedes Produkts, um die Bestandteile nach Ablauf der Lebensdauer wieder zu verwerten. Die IG Metall habe ein Kooperationsabkommen mit EPEA Umweltforschung geschlossen.

Seit 2009 organisiert die IG Metall jährlich Engineering- und IT-Tagungen in Kooperation mit der gewerkschaftseigenen Hans-Böckler-Stiftung. Die Betriebsratsmitglieder und interessierten Mitglieder kommen unter anderem von Bosch, Siemens und VW, aber auch von HP, Atos und Entwicklungsdienstleistern.

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