Frankfurt am Main – IG Metall und Büchergilde Gutenberg bauen ihre langjährige Partnerschaft aus und werden künftig noch enger zusammenarbeiten. Im Zentrum der Kooperation stehen gemeinsame Projekte in den Bereichen Bildung, Demokratieförderung und kulturelle Teilhabe. Auch mit der Otto Brenner Stiftung, der Wissenschaftsstiftung der IG Metall, ist eine künftige Zusammenarbeit geplant.
Bereits in den letzten Jahren luden Büchergilde und IG Metall regelmäßig gemeinsam zu literarischen Veranstaltungen ein, darunter Diskussionsabende zu gesellschaftspolitisch relevanten Themen wie Flucht und Migration sowie unterhaltsame Literatur-Salons oder Lesungen.
Jürgen Kerner, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, betont die Bedeutung von Kultur und Austausch angesichts zunehmender gesellschaftlicher Verwerfungen:
„Die Gräben in der Gesellschaft werden immer breiter. Diese Entwicklung macht auch vor den Betrieben und Belegschaften nicht halt. Die IG Metall steht dafür, Verteilungskonflikte wenn nötig hart auszutragen. Das ist unser Auftrag. Gleichzeitig sind wir überzeugt: Es braucht in diesen Zeiten mehr Räume für Begegnung, Kultur, Austausch. Ich wünsche mir, dass wir wieder Lesungen in Betrieben organisieren – dort, wo die Menschen sind. Die Büchergilde mit ihrem einzigartigen Programm und ihrer besonderen Geschichte ist dafür ein idealer Partner.“
Alexander Elspas, Geschäftsführer der Büchergilde, sieht in der Kooperation eine Rückbesinnung auf die Ursprünge der Buchgemeinschaft:
„Die Büchergilde war immer mehr als ein Verlag – sie ist eine kulturelle Bewegung. Unsere Geschichte ist eng mit der Gewerkschaftsbewegung verknüpft. Dass wir diese Verbindung nun gemeinsam mit der IG Metall und der Otto Brenner Stiftung neu beleben, ist für uns ein starkes Signal. Gemeinsam wollen wir Räume schaffen, in denen Literatur, Bildung und gesellschaftliches Engagement zusammenkommen.“
Die Kooperation soll sich in konkreten Projekten niederschlagen – etwa in gemeinsamen Veranstaltungen, Bildungsangeboten für junge Gewerkschaftsmitglieder und der Förderung von Literaturprojekten mit gesellschaftspolitischem Anspruch. Auch regionale Aktivitäten sollen unterstützt werden.
Mit dem Schulterschluss knüpfen beide Partner an eine fast 100-jährige gemeinsame Geschichte an – und setzen ein Zeichen für die Bedeutung von Bildung, Kultur und Solidarität in einer sich wandelnden Arbeitswelt.
Die Büchergilde Gutenberg, 1924 vom Bildungsverband der Deutschen Buchdrucker in Leipzig gegründet, ist die einzige literarische Buchgemeinschaft im deutschsprachigen Raum. Sie entstand aus dem Geist der Arbeiterbewegung mit dem Ziel, auch Menschen aus bildungsferneren Schichten den Zugang zu hochwertiger Literatur zu ermöglichen. Heute zählt die Büchergilde rund 60.000 Mitglieder und ist als Genossenschaft organisiert.
Terminhinweis:
Im Rahmen der Frankfurter Buchmesse laden IG Metall und Büchergilde zu einem literarisch-musikalischen Abend ein mit den Literaturkennern Matthias Hartwich und Jan Wilm. Im Mittelpunkt des Abends stehen Mark Twain, seine Geschichten und Gestalten. Musikalisch begleitet wird das Event von Blues-Musiker Lewis Glover, aus Twains Texten liest Ann Christin Krumm-
Freitag, 17. Oktober, 19 Uhr
Im Atrium der IG Metall, Wilhelm-Leuschner-Straße 79, Frankfurt am Main
Um Anmeldung wird gebeten unter veranstaltung@buechergilde.de
Der Eintritt ist frei.
Mehr Infos zur Veranstaltung: Büchergilde-Salon Mark Twain - Büchergilde