9. Februar 2010
Pressemitteilung Nr. 04/2010
IG Metall Vorstand beschließt vorgezogene Tarifverhandlungen über „Jobpaket“ und Entgelte

Frankfurt am Main – Die IG Metall will die Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie vorziehen und über ein „Jobpaket“ und Entgelterhöhungen verhandeln. Das hat der Vorstand der Gewerkschaft am Dienstag in Frankfurt am Main beschlossen. „Wir wollen Wege finden, die Beschäftigung in der Metall- und Elektroindustrie über die Krise hinweg zu sichern und ausgebildeten, jungen Menschen eine Perspektive zu geben“, sagte der Erste Vorsitzende der IG Metall, Berthold Huber. Notwendig sei die bisher gesetzliche Kurzarbeit durch eine tarifliche Kurzarbeit zu ergänzen, die auch einen Teillohnausgleich umfasse, damit die Absenkung der Arbeitszeit für die Beschäftigten finanziell zumutbar bleibe. Gleichzeitig müssten die zu verhandelnden Entgelterhöhungen mindestens die Reallöhne sichern.

Die IG Metall setze auf eine zügige Einigung. Dazu sollen in den Bezirken Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg Verhandlungen aufgenommen werden. „Angesichts der tiefen Krise müssen die konstruktiven Kräfte bei den Arbeitgebern die Oberhand über Pfennigfuchser behalten“, forderte Huber.

Zudem verlangte Huber Unterstützung von der Politik. Dazu müsse die Erstattung der Sozialversicherungsbeiträge der Unternehmen durch die Bundesagentur für Arbeit mit der auf 18 Monate verlängerten Kurzarbeit synchronisiert werden. Ferner müsse auch der vorgesehene Teillohnausgleich zeitlich befristet beitragsfrei gestellt werden. „Ohne politische Flankierung geht es nicht. Ich appelliere deshalb an die Bundesregierung, unsere Bemühungen am Tariftisch zu unterstützen“, forderte Huber.

Das für Tarifpolitik zuständige IG Metall-Vorstandsmitglied, Helga Schwitzer, wies darauf hin, dass die Betriebe Planungssicherheit benötigten. „Sollen Betriebe nach Ende der Kurzarbeit nicht zu Entlassungen greifen, brauchen sie schnell Nachfolgelösungen.“ Bei der Jobsicherung, wie sie die IG Metall anstrebe, hätten alle Beteiligten Vorteile. „Die Beschäftigten gewinnen: Sie behalten ihren Job; Arbeitgeber gewinnen: Sie können Fachkräfte halten; die Politik gewinnt: Sie spart Geld, das sie sonst für mehr Arbeitslose zahlen müsste“, sagte Schwitzer.


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