1. Mai 2018
Pressemitteilung Nr. 27/2018
IG Metall-Vorsitzender Jörg Hofmann: „Starke Betriebsräte, starkes Tarifsystem, starkes Land“
Transformation im Interesse der Beschäftigten gestalten +++ Mehr Geld und Zeit für Qualifizierung +++ Inlandsnachfrage stärken für mehr Gerechtigkeit und ausgeglichenere Handelsbilanz

Kassel – „Angesichts der gravierenden Veränderungen durch Digitalisierung, Globalisierung und Klimawandel stehen wir in einem Transformationsprozess, der mit einer ganz neuen Dynamik und Geschwindigkeit bewältigt werden muss.Die Gewerkschaften sind gefordert und sie sind dazu in der Lage, den Umbruch in unseren Branchen so zu gestalten, dass Arbeit und Leben sicherer, gerechter und selbstbestimmter werden. Tarifverträge und Mitbestimmungsrechte – das sind die wichtigsten Hebel dafür, dass keiner unter die Räder kommt und der gesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt wird. Deshalb ist heute unsere Forderung an die Politik: Macht unsere Betriebsräte und Personalräte stark. Macht das Tarifsystem stark. Dann bleibt auch das Land stark“, sagte Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall, in seiner Rede zum 1. Mai am Dienstag in Kassel. 

 

Der Staat sei gefordert, nicht ständig nur zu reparieren, sondern endlich wieder zu gestalten, forderte Hofmann. „Gerade mit Blick auf die rasanten Veränderungen brauchen wir eine grundlegende Reform insbesondere des Bildungssystems. Es muss gleiche Chancen für alle bieten und der Tatsache Rechnung tragen, dass gegebenenfalls mehrfach im Arbeitsleben eine berufliche Neuorientierung notwendig wird. Zwingend gefordert ist daher ein Recht auf Weiterbildung, das auch institutionell abgesichert werden muss.“

 

In der Weiterbildung sieht der IG Metall-Vorsitzende auch eine wichtige Verantwortung der Betriebe: Mehr Geld und Zeit für Qualifizierung seien notwendig, um für digitale Arbeitsformen und Prozesse, neue Aufgaben und Geschäftsfelder gerüstet zu sein.

„Erkennbar ist, dass die Industrie bei der Weiterbildung ihrer Mitarbeiter zu wenig tut. Das ist fatal angesichts der Transformation, in der unsere Branchen stehen. Deshalb ist es notwendig, dass die Politik den Betriebsräten ein Initiativrecht für betriebliche Weiterbildung gibt, mit dem sie verbindlich Maßnahmen einfordern können“, sagte Hofmann.

Die Transformation bietet auch die Chance, Leben und Arbeit besser zu vereinbaren, sagte Hofmann. „Der diesjährige Tarifabschluss in der Metall- und Elektroindustrie zeigt: Die Arbeitswelt der Zukunft kann von uns erfolgreich gestaltet werden. Wir haben gemeinsam mit den Belegschaften in unseren Betrieben mehr Selbstbestimmung bei der Arbeitszeit erstritten. So geht echter gesellschaftlicher Fortschritt.“

Zur aktuellen Diskussion zu den Außenhandelsüberschüssen Deutschlands erklärte Hofmann: „Nicht weniger Export, sondern mehr Import aufgrund steigender Inlandsnachfrage ist der richtige Weg. Und den haben die DGB-Gewerkschaften mit den bis jetzt vorliegenden Tariferhöhungen kräftig unterstrichen. Das bringt mehr Gerechtigkeit in die Verteilung zwischen Arbeit und Kapital und auch eine ausgeglichenere Handelsbilanz.“

 

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zur Rede von Jörg Hofmann (PDF, 49 KB)

zur Pressemitteilung von Christiane Benner (PDF, 38 KB)

zur Rede von Christiane Benner

zur Pressemitteilung von Jürgen Kerner (PDF, 76 KB)

zur Rede von Jürgen Kerner (PDF, 64 KB)

zur Pressemitteilung von Wolfgang Lemb (PDF, 74 KB)

zur Rede von Wolfgang Lemb (PDF, 55 KB)

zur Pressemitteilung von Hans-Jürgen Urban (PDF, 75 KB)

zur Rede von Hans-Jürgen Urban (PDF, 43 KB)

zur Pressemitteilung von Irene Schulz (PDF, 75 KB)

zur Rede von Irene Schulz (PDF, 57 KB)

zur Pressemitteilung von Ralf Kutzner (PDF, 73 KB)

zur Rede von Ralf Kutzner (PDF, 43 KB)

zum DGB-Aufruf (PDF, 174 KB)

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