22. Juli 2019
Für faire Arbeitsbedingungen von Youtubern
IG Metall und YouTubers Union arbeiten zusammen
Künftig arbeiten wir mit der Internet-Bewegung YouTubers-Union zusammen, um die Bedingungen für YouTuber zu verbessern, die mit dem Hochladen von Videos ein Einkommen erzielen. Die aktiven YouTuber fordern klare Regeln für das Einblenden von Werbung wie für das Löschen von Videos.

Die YouTubers Union wurde im März 2018 vom YouTuber Jörg Sprave gegründet. Auslöser war, dass YouTube im Frühjahr 2017 auf Druck von Werbekunden seine Regeln bezüglich der Werbeeinblendungen geändert hat. Das hat teilweise zu dramatischen Einkommenseinbußen bei den YouTubern geführt. Allein in Deutschland verdienen mehrere Tausend Menschen Geld damit, Videos für YouTube zu produzieren und einen Anteil der Werbeeinnahmen zu bekommen.

„YouTuber zu sein ist nur scheinbar ein Traumberuf“, sagt Jörg Sprave. In der Realität sei man der Willkür einer übermächtigen Plattform ausgeliefert. „Extrem hohe Arbeitsbelastung, Existenzsorgen und starke Einkommensschwankungen sind die harte Realität für die „Creators“. Es ist höchste Zeit für Veränderungen.“


Es muss sich dringend etwas ändern

Das betont auch Christiane Benner: „Plattformen wie YouTube ändern laufend die Regeln, um höhere Profite zu erzielen“, sagt die Zweite Vorsitzende der IG Metall. „Die Interessen der Video-Produzenten bleiben dabei zunehmend auf der Strecke.“ Viele YouTuber klagten unter anderem über mangelnde finanzielle und soziale Absicherung sowie über schlechte Kommunikation mit der Plattform. „Es ist völlig intransparent, nach welchen Kriterien den Videos Werbung zugewiesen wird und welche Videos in Suchergebnissen und in automatischen Playlists angezeigt werden. Daran muss sich dringend etwas ändern.“

Die YouTubers Union hat inzwischen mehr als 15 000 Mitglieder. Sie fordert unter anderem, dass es auch auf kleineren YouTube-Kanälen wieder Werbung geben soll, dass es einen direkten und transparenten Kontakt zwischen der Plattform und YouTube geben muss und dass es klare Regeln gibt – sowohl für das Einblenden von Werbung als auch für das Löschen einzelner Videos oder die Sperrung ganzer Kanäle.

Diese Ziele unterstützt die IG Metall. Mit ihrem „Projekt Crowdsourcing“, das 2015 gestartet ist, will sie die Arbeitsbedingungen auf digitalen Plattformen verbessern. Dazu arbeitet die IG Metall an der weltweit einzigen freiwilligen Selbstverpflichtung („Code of Conduct“) mit, die inzwischen von neun Plattformen unterschrieben worden ist. Auf Betreiben der IG Metall ist im November 2017 eine Ombudsstelle eingerichtet worden, die Streitigkeiten auf diesen Plattformen klärt.


Presseinformation: „FairTube“ – IG Metall und YouTubers Union vereinbaren Zusammenarbeit


Zukunft der Arbeit - Digitalisierung

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