21. Juli 2009
Wirtschaftspolitische Informationen: Grenzen für Managergehälter
Kurzfristiger Erfolg – langfristiger Schaden
Vorstandsmitglieder in den DAX-Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie erhielten auch 2008 noch horrende Gehälter. Gegenüber 2007 legten die Managergehälter im Durchschnitt sogar noch zu – trotz Weltwirtschaftskrise. Für die Beschäftigten wurde dagegen weniger ausgegeben.

„Dabei sind die Unternehmensstrategien, die auf kurzfristigen Erfolg ausgerichtet sind, zu einem Großteil für die schlechte Situation verantwortlich“, sagt die Wirtschaftsexpertin Alexandra Schädler von der IG Metall in Frankfurt. Teil dieser Strategien seien nämlich Managergehälter, deren Höhe oft vom schnellen Gewinn abhingen.

Wettbewerbsnachteile durch kurzfristige Renditen
Dies habe zur Folge, dass vielen Firmen mittelfristig das notwendige Know-How verloren gehe, weil beispielsweise an Forschung und Entwicklung gespart werde, um den Gewinn zu steigern. Schädler: „Wenn Vorstandsmitglieder auch noch mit Millionen-Boni dafür belohnt werden, dass sie für eine hohe Rendite an der Forschung sparen oder qualifiziertes Personal rauswerfen, dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn die Firmen irgendwann ihre Innovationsfähigkeit verlieren und an Wettbewerbsfähigkeit einbüßen.“

Die Beschäftigten der Unternehmen profitieren von diesen Strategien nicht. Im Gegenteil: So zeigen die Geschäftsberichte der Top 20 unter den Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie, dass sie für ihre Beschäftigten immer weniger Geld aufwenden – pro Kopf, wohlgemerkt.



mehr zum Thema Wirtschaft

Managergehälter Bundesregierung bremst Millionenpoker in den Vorstandsetagen, Wirtschaftspolitische Informationen Nr. 4 / 2009 (PDF, 50 KB)


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