12. August 2011
Internationaler Tag der Jugend 2011
Eine Frage der Gerechtigkeit
Der Jugend gehört die Zukunft? Die ganze Welt steht ihnen offen? Weit gefehlt. Die Jugendproteste und Unruhen in Europa sind Ausdruck mangelnder Perspektiven. Auch in Deutschland sind die Aussichten vieler junger Menschen düster. Die IG Metall erneuert am heutigen „Internationalen Tag der ...

... Jugend“ ihre Forderung nach gerechten Chancen auf Arbeit, Bildung und Ausbildung.

Fast jeder zweite junge Mensche ist in Spanien ohne Arbeit. In Griechenland, ist es jeder dritte. In Großbritannien sind fast 20 Prozent der unter 25-Jährigen arbeitslos. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt europaweit bei 20 Prozent. Auch in Deutschland gehen Wirtschaftsboom und Aufschwung an der jungen Generation vorbei. Hier waren im Juni 2011 laut Statistischem Bundesamtrund 430 000 junge Leute erwerbslos. Das waren 9,1 Prozent der Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren. Auf den ersten Blick steht Deutschland damit zwar vergleichsweise gut da. Doch auch hierzulande ist die Lage der Jugend schlechter als die anderer Altersgruppen. Die Quote von 9,1 Prozent ist nur die halbe Wahrheit. Denn viele jugendliche Arbeitslose tauchen in der Arbeitslosenstatistik gar nicht auf. Sie durchlaufen staatlich geförderte Übergangsmaßnahmen, machen Praktika oder drücken länger als gewollt die Schulbank.


Eine Generation auf Abruf

„Im wirtschaftlichen Aufschwung werden die Jungen abgehängt und im Erwerbsleben an den Rand gedrängt“, stellt Detlef Wetzel, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, fest. Diejenigen, die einen Job haben, sind häufig nur prekär beschäftigt. Sie stecken in Leiharbeit, Teilzeit oder in befristeten Jobs. Wer das Glück hat, eine Berufsausbildung zu machen, weiß nicht, ob er anschließend übernommen wird oder wieder auf der Strasse steht. Junge Menschen müssen die Chancen und das Recht haben, ihre eigene Zukunft gestalten zu können. Das ist nur gerecht. Ihre Wünsche dürfen nicht den Gewinn- und Flexibilisierungsinteressen der Arbeitgeber untergeordnet werden.

Seit langem schon weist die IG Metall auf die Probleme der junger Menschen auf dem Arbeitsmarkt hin. Es ist an der Zeit, dass die Regierung für eine faire Ordnung am Arbeitsmarkt sorgt. Junge Menschen erwarten, dass die Gesellschaft Verantwortung dafür übernimmt, dass sie die gleichen Chancen wie frühere Generationen haben. Mit unserer Charta „Junge Generation“ bieten wie eine Plattform, um gemeinsam mit den Jungen, mit anderen Institutionen, Kirchen, Politik und nicht zuletzt den Unternehmen dafür zu kämpfen. Anläßlich des „Internationalen Tages der Jugend“ erneuern wir diese Forderung. Dieser Gedenktag wurde von jungen Menschen entwickelt und 1999 von der UNO Generalversammlung zum Gedenktag ausgerufen.


Gerechte Chancen auf Arbeit, Bildung und Ausbildung

Für die IG Metall stehen die Interessen der Jungen Generation im Zentrum ihrer Politik. „Wir werden dort konkret handeln, wo unsere größte Gestaltungskompetenz liegt: im Betrieb, in den Branchen und in der Tarifpolitik. Damit greifen wir die Erwartungen junger Erwachsener an ihre Arbeits- und Lebensperspektiven direkt auf“, sagte Detlef Wetzel, Zweiter Vorsitzender der IG Metall. Der Jahrestag ist ein guter Tag, um den Forderungen Nachdruck zu verleihen: Die Rahmenbedingungen für Junge zu verbessern, den Arbeitsmarkt neu zu ordnen, die Arbeitsbedingungen fair zu gestalten und gerechte Chancen auf Bildung und Ausbildung zu schaffen.


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