16. April 2010
Kurswechsel für Deutschland
Sozialstaat braucht starke Individuen und Solidarität
Die IG Metall will eine Wertedebatte anstoßen. „Wir brauchen eine geistig-moralische Wende“, fordert der Erste Vorsitzende Berthold Huber. Anstand und Moral seien auf der Strecke geblieben. Die Politik der vergangenen Jahre hat die Menschen vielfach verängstig und verunsichert.

Berthold Huber fordert in seinem jetzt erschienen Buch ein neues Gesellschaftsmodell. Eine Debatte darüber soll nun in den Betrieben entstehen. Eine Debatte, in der auch die IG Metall-Mitglieder die enscheidenden Impulse geben sollen.

Scharfe Töne schlägt Berthold Huber an: „Im Hype des Marktradikalismus sind Moral und Anstand verloren gegangen. Jetzt brauchen wir ein neues gesellschaftliches Bündnis.“ Seiner Meinung nach haben die Reformen der vergangenen Jahre die Gesellschaft zerstört und die Finanzkrise hat die Wirtschaft verwüstet. Deshalb fordert Huber eine Wahrheitskommission, vor der sich die schuldigen Banker verantworten müssen.



Die sechs Kernbotschaften
Weil letztendlich auch die jüngste Finanzkrise gezeigt hat, dass es so wie bisher nicht mehr weitergeht, will die IG Metall eine gesellschaftliche Werte-Debatte eröffnen. Ihre Kernbotschaften:

Mehr Mitbestimmung
Die Demokratisierung macht vor den Betrieben nicht halt. Im Gegenteil. Sie muss erweitert werden. Huber: „Beschäftigte sind nicht Rädchen im Getriebe, sondern auch am Arbeitsplatz freie Menschen mit einem Anspruch auf Mitbestimmung.“

Zur Arbeitnehmerpolitik in Krisenzeiten und seinem Buch „Kurswechsel für Deutschland“ äußert sich Berthold Huber auch im Interview mit „Zeit Online“.


Kurswechsel: Was es mit der Wahrheitskommission auf sich hat „Ich bin nicht Chávez, ich bin Huber“ – Interview mit Berthold Huber bei „Zeit Online“

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