6. August 2013
Ergebnisse einer Umfrage zum Renteneintrittsalter
Jeder Zweite will vor 60 in Rente
Bis zum Alter von 67 Jahren arbeiten – das will die Mehrheit der Menschen in Deutschland nicht. So das Ergebnis einer Befragung unter 1000 Frauen und Männern durch die Gesellschaft für Konsumforschung(GfK). Auch die IG Metall hat die Menschen befragt und kommt dabei zu ähnlichen Ergebnissen.

 

 

Nur knapp sieben Prozent der Deutschen können sich vorstellen, erst mit 67 in Rente zu gehen. Dagegen würden 87 Prozent am liebsten aufhören zu arbeiten, bevor sie 65 Jahre alt sind. Jeder Zweite würde sogar vor dem 60. Geburtstag aus dem Job ausscheiden – vorausgesetzt, die Altersbezüge stimmen. Dieses Ergebnis einer aktuellen Befragung durch das Marktforschungsinstitut GfK im Auftrag der „Welt am Sonntag“ verwundert nicht. Es unterstreicht dagegen die Ergebnisse der IG Metall-Befragung vom Frühjahr 2013.


Was sich Arbeitnehmer tatsächlich wünschen

„Die Rente mit 65 wieder einführen oder, dass 45 Jahr als Beitragszahler ausreichen, um in Rente zu gehen“. Diese Aussage eines Metallers bei der großen IG Metall-Beschäftigtenumfrage zeigt, was sich die Arbeitnehmer tatsächlich wünschen. Kaum ein Arbeitnehmer kann sich vorstellen, unter den gegenwärtigen Bedingungen bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter durchzuhalten. Wer früher ausscheiden will, muss dagegen mit hohen Einbußen rechnen.

 

 

Flexible Altersübergänge ...


Seit Anfang 2012 steigt das Renteneintrittsalter stufenweise jedes Jahr um ein und ab 2024 sogar um zwei Monate. Ab dem Jahr 2031 soll die Rente mit 67 Jahre dann für alle gelten. Dazu hat die Politik vor einigen Jahren ein Gesetz verabschiedet – gegen den Willen der Arbeitnehmer und ihrer Gewerkschaften. Derzeit liegt das durchschnittliche Renteneintrittsalter für Männer bei 61,2 Jahren und für Frauen bei 61 Jahren. Das zeigt vor allem eines: Die Arbeitswelt sieht nicht so aus, wie die Politik sie sich ausmalt. Tatsächlich lassen die Arbeitsbedingungen es nicht zu, dass die Beschäftigten bis zum regulären Renteneintrittsalter durchhalten. Notwendig sind flexible Altersübergänge statt Rente mit 67.


... statt Rente mit 67

Die IG Metall fordert eine abschlagsfreie Rente nach 45 Versicherungsjahren. Außerdem sollten auch Arbeitnehmer, die mindestens 60 Jahre alt sind und 40 Versicherungsjahre vorweisen können, abschlagsfrei die Rente erhalten. Zudem engagiert sich die IG Metall für eine neue Altersteilzeit, die auch aus Mitteln der Bundesagentur für Arbeit gefördert wird. Nicht zuletzt will sie den Zugang zu Erwerbsminderungsrenten erleichtern und die ungerechten Abschläge bei dieser Rentenart vollständig streichen. Neben verbesserten Möglichkeiten für einen flexiblen Ausstieg kämpft die IG Metall für eine Rente, die vor Armut schützt und die nach einer normalen Erwerbsbiografie den Lebensstandard sichert.


Unabhängig von verbesserten Ausstiegsmöglichkeiten sind alters- und alternsgerechte Arbeitsbedingungen notwendig. Die Menschen müssen in ihrem Job gesund alt werden können. Das ist nicht nur für die Älteren wichtig, auch Jüngere profitieren von humanen Bedingungen und halten dann länger durch. Mit ihrer Kampagne „Gute Arbeit – gut in Rente“ macht die IG Metall die Arbeitsbedingungen, die Ausstiegsmöglichkeiten und die Rente zum Thema.


Aufgrund der Befragungsergebnisse der GfK sieht sich die IG Metall in ihren Forderungen an die Politik bestätigt.


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