Nordseewerke Emden
Zukunftstarifvertrag sichert Jobs

Am 2. Oktober hat die IG Metall Küste den Zukunftstarifvertrag für die Nordseewerke in Emden unterzeichnet. Der Tarifvertrag sichert den Beschäftigten die geltenden Arbeitsbedingungen für zwei Jahre zu. Außerdem enthält er wichtige Komponenten für die Zukunft.

6. Oktober 20096. 10. 2009


Die Bezirksleiterin der IG Metall Küste, Jutta Blankau, dankte den Beschäftigten der Nordseewerke für ihren Einsatz: „Nur durch den massiven Widerstand der Belegschaft war dieser Teilerfolg überhaupt möglich.“ Auch die große Unterstützung aus der Bevölkerung und der Politik in Emden habe geholfen, die alleinige Ausrichtung auf den Bau von Windkraftanlagen zu verhindern.

Strukturwandel sicher machen
In dem Zukunftsvertrag zwischen IG Metall, Betriebsrat, Landesregierung, SIAG Schaaf und TKMS versichern alle Parteien, dass die grundsätzliche Fähigkeit zur Ausrüstung, Engineering und Reparatur von Überwasserschiffen am Standort Emden erhalten bleibt. Außerdem erklärt TKMS, eine Minderheitsbeteiligung von 20 Prozent an der SIAG Nordseewerke GmbH einzugehen. Darüber hinaus soll ein Integrationsbeirat gegründet werden, in dem Vertreter aller Beteiligten unter dem Vorsitz der Landesregierung den Strukturwandel begleiten und überwachen.
ThyssenKrupp Marine Systems hatte am 29. September beschlossen, die Nordseewerke Emden an den Windanlagenhersteller SIAG zu verkaufen. Über den Protest der Mitarbeiter und die Einwände der Landesregierung hat sich das Unternehmen damit einfach hinweggesetzt. Alle Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat haben den Verkauf an SIAG abgelehnt. Durch sein Doppelstimmrecht konnte sich der Aufsichtsratsvorsitzende aber darüber hinwegsetzen.

Drastische Folgen
Durch die Entscheidung wird TKMS ein reiner Rüstungskonzern. Lediglich der Yachtbau und Reparaturbetrieb in Hamburg bei Blohm Voss bleibt bestehen. Für Unternehmen und Beschäftigte ist diese Monostruktur eine Gefahr: „Auslastungslücken im militärischen Bereich lassen sich künftig nicht mehr ausgleichen und die Politik wird durch die Monostruktur des Konzerns erpressbar“, erklärte Jutta Blankau, IG Metall-Bezirksleiterin Küste.

HDW-Gaarden wird nicht an Rönner-Gruppe verkauft
Der geplante Verkauf der HDW-Gaarden an die Bremerhavener Rönner-Gruppe ist dagegen vom Tisch: „Auch auf Arbeitgeberseite gab es Kritik an dem Konzept“, erklärte der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende. Das Unternehmen suche aber weiter nach Partnern für den Standort. Darüber hinaus wolle die Geschäftsleitung 180 Entlassungen gegen den Willen von Betriebsrat und IG Metall durchsetzen.

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