Meyer Werft: Belastbare Vereinbarung zu Werkverträgen
IG Metall und Meyer Werft verhandeln Tarifvertrag

Nach dem Tod von zwei Leihbeschäftigten, die für eine Fremdfirma auf der Meyer Werft in Papenburg gearbeitet hatten, haben sich der IG Metall-Bezirk Küste und das Unternehmen darauf verständigt, in einem Tarifvertrag soziale Mindeststandards festzulegen und die Kontroll- und Mitspracherechte ...

23. Juli 201323. 7. 2013


... des Betriebsrats bei Werkverträgen zu stärken.

Die IG Metall Küste und die Meyer Werft werden einen Tarifvertrag vereinbaren, in denen soziale Mindeststandards verbindlich festgelegt und Kontroll- und Mitwirkungsrechte des Betriebsrates bei Werkverträgen gestärkt werden. Darauf einigten sich Gewerkschaft und Geschäftsführung am Montag bei einem Gespräch im niedersächsischen Wirtschaftsministerium.

Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste, sagte im Anschluss: „Wir belassen es nicht bei einer bloßen Willenserklärung, sondern schaffen eine belastbare Vereinbarung, die die Situation der Arbeitnehmer mit Werkvertrag verbessert. Der Abschluss bei der Meyer Werft kann als Grundlage für Vereinbarungen in anderen Unternehmen dienen, die Lohndumping verhindern und sich von diesem distanzieren wollen.“

Mehr Mitsprache
Thomas Gelder, Betriebsratsvorsitzender der Meyer Werft, begrüßte die Vereinbarung ebenfalls: „Es ist gut, dass wir mit der Geschäftsführung das Thema Werkverträge angehen und die Mitspracherechte der Arbeitnehmervertreter gestärkt werden. Das Unternehmen muss uns gegenüber offenlegen, zu welchen Bedingungen die insgesamt 1500 Beschäftigten mit Werkvertrag auf der Werft arbeiten. Und wir wollen gegen diejenigen vorgehen, die Arbeitnehmer ausnutzen und miserabel behandeln. Dafür reichen unsere bisherigen Rechte nicht aus.“

Der Tod der beiden Arbeiter hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt. Die beiden Männer waren bei einem Brand in ihrer Unterkunft ums Leben gekommen. In diesem Zusammenhang berichteten Medien auch über angebliche Stundenlöhne von drei bis vier Euro. Werkverträge nehmen in vielen Unternehmen zu. Bei manchen Schiffbauern steht nach einer Erhebung der IG Metall Küste fast die Hälfte der Arbeitnehmer bei Fremdfirmen unter Vertrag. Auch in anderen Branchen steigt ihre Zahl. Immer wieder berichten Medien über katastrophale Arbeitsbedingungen und Minilöhne.
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