16 metallzeitung | September 2019 Gemeinsamer Einsatz für verfolgte Gewerkschafter MENSCHENRECHTE IG Metall und Amnesty International starten eine gemeinsame Initiative, um den Einsatz für verfolgte Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter zu verstärken. Sie werden bedroht – im schlimmsten Fall mit dem Tod. Noch heute werden Men- schen, die sich für Beschäftigte einsetzen, die für deren Rechte und gegen Ausbeu- tung kämpfen, drangsaliert. »Immer noch werden Arbeitnehmerinnen und Arbeit- nehmer in zu vielen Ländern der Welt ver- folgt, eingesperrt und gar ermordet, weil sie für ihre Rechte eintreten. Damit werden wir uns niemals abfinden. Gewerkschafts- rechte sind Menschenrechte. Solidarität mit diesen Kolleginnen und Kollegen ist unsere Pflicht«, sagt Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall und Präsident von IndustriALL. Wir als IG Metall setzen uns für verfolgte Kolleginnen und Kollegen auf vielen Ebe- nen ein – auch, indem wir seit vielen Jahren die Arbeit der Menschenrechtsorganisation Amnesty International finanziell unterstüt- zen. »Das werden wir auch weiterhin tun. Wir werden darüber hinaus unseren Ein- satz, unser Engagement, unseren Kampf für verfolgte Gewerkschafter intensivieren«, er- läutert Hauptkassierer Jürgen Kerner. »Amnesty setzt sich seit 1961 für poli- tisch Verfolgte ein«, so Markus N. Beeko, Generalsekretär von Amnesty International Deutschland. »Heute beobachten wir, dass weltweit immer mehr Regierungen Meinungs- und Vereinigungsfreiheit syste- matisch einschränken. Die Arbeit der unab- hängigen Zivilgesellschaft gegen gesell- schaftliche Missstände oder staatliche Willkür wird so schon im Keim erstickt. Wir müssen den mutigen Menschen den Rü- cken stärken, die sich trotzdem unter ho- hem persönlichem Risiko für ihre und die Rechte anderer einsetzen. Amnesty tut dies mit ›Mut braucht Schutz‹, einer aktuellen Kampagne zum Schutz von Menschen- rechtsverteidigern.« Vor dem Hintergrund der enger wer- denden Spielräume für zivilgesellschaftli- ches Engagement starten die IG Metall und Amnesty International eine gemeinsame Initiative, um den Einsatz für verfolgte Ge- werkschafter und Gewerkschafterinnen zu verstärken. Dafür suchen wir auch eh- renamtliche Aktive, die die Situation von Gewerkschaftern und Gewerkschafterin- nen weltweit beobachten und sich für kon- krete Fälle einsetzen möchten. Die Unterstützung verfolgter Gewerk- schafter kann nur gelingen, wenn sie von engagierten Menschen getragen und ge- leistet wird. Jede Metallerin und jeder Me- taller kann helfen. Wer Zeit und Kraft hat, sich zu engagieren, wird gebraucht, egal in welcher Region er wohnt. Je mehr mit- machen, desto mehr Hilfe für verfolgte Gewerkschafter wird möglich. Mehr Informationen erhaltet Ihr per E-Mail. Schreibt bitte an: amnesty@igmetall.de » Wir als Betriebsrat haben erreicht, dass dual Studierende bei uns genauso behandelt werden wie Auszubildende: Sie erhalten die gleichen tariflichen Ausbildungsvergütungen, bekommen Bücher und die Semestergebühren bezahlt und können vor Prüfungen einen Tag bezahlt freinehmen. Das war bei mir in meinem dualen Maschinenbaustudium auch schon so. In anderen Betrieben müssen die dual Studieren- den oft noch Geld mitbringen. Bei uns würden wir niemals zulassen, dass dual Studierende schlechter behandelt werden als tarifliche Auszubildende. Wir machen keine Unterschiede. Vor Beginn der Ausbildung laden wir alle Neuen zum gemeinsamen Grillen und Kennerlernen ein, wo wir zusammen mit älteren Azubis und Studierenden Fragen beantwor- ten. Alle fahren gemeinsam zur Einführungswoche.« Robin Grunenberg, 26, Demag, Wetter Foto: Thomas Range