Kfz-Gewerbe: zukunftsweisendes Tarifpaket für VW Original Tei...
Für jeden ist etwas dabei

Ob für Väter und Mütter, Auszubildende, dual Studierende, Leiharbeitnehmer, Schichtarbeiter oder für ältere Arbeitnehmer: Der neue Tarifvertrag bei dem VW-Logistiker OLTG bietet für jeden der 2800 Beschäftigten an den bundesweit sieben Standorten umfangreiche Rechte und Vorteile.

18. März 201418. 3. 2014


Die IG Metall und die Geschäftsleitung der Volkswagen Original Teile Logistik GmbH & Co. KG (OTLG) haben einen Ergänzungstarifvertrag unterschrieben, der für die 2800 Beschäftigten an den sieben deutschen Standorten gültig ist. Die Basis dieses Tarifpakets bilden die bestehenden regionalen Kfz-Tarifverträge.

Hauptziel dieses Tarifwerkes war es, die Regelungen und Rechte an allen Standorten zu vereinheitlichen. Gleichzeitig konnte die IG Metall mit dem Tarifpaket vieles für die Mitarbeiter verbessern und neu regeln. Dazu gehören unter anderem eine einheitliche Berechnungsgrundlage, die vielen ein höheres Weihnachts- und Urlaubsgeld bescheren kann, sowie ein rechtlicher Anspruch auf Altersteilzeit mit einem Aufstockungsbeitrag bis zu 637 Euro. Dieser bietet vor allem Arbeitnehmern in niedrigen Entgeltgruppen die Chance, ohne große finanziellen Einbußen in Altersteilzeit zu gehen.

Beschäftigte können selbst über ihre Arbeitszeit bestimmen

Die Auszubildenden erhalten bei dem VW-Logistiker eine monatliche tarifliche Zulage von 100 Euro, am Standort Ludwigsfelde sogar 150 Euro. Nach ihrer Ausbildung werden sie für neun Monate übernommen, danach unbefristet entsprechend der Kriterien der Gesamtbetriebsvereinbarung. Für die dual Studierenden, die bisher tariflich ungeschützt waren, gelten jetzt wie für alle anderen die Tarifverträge und einheitliche Vergütungen.

Auch die Leiharbeiter werden bei VW OLTG besser gestellt. Sie erhalten stufenweise mit dem Beginn ihres Einsatzes 80 Prozent und nach zehn Monaten 100 Prozent des Entgeltes eines Stammbeschäftigten, der vergleichbare Tätigkeiten verrichtet.

Gleitzeit und flexible Arbeitszeiten ermöglichen es den Beschäftigten, weitgehend souverän über ihre Zeit selbst zu bestimmen und somit Familie und Beruf gut vereinbaren zu können. Grundsätzlich gilt für alle OLTG-Beschäftigte eine durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit von 36 Stunden. Der Zeitkorridor liegt zwischen 30 und 40 Stunden. Zudem ist es möglich, eine 4-Tage-Woche zu vereinbaren und die Arbeitszeit flexibel auf einem Flexkonto auf- und abzubauen. Auf dem Gleitzeitkonto kann jeder 70 Stunden Minus oder Plus verbuchen, ohne dass ihm Arbeitszeit gekappt wird.

Und es gibt noch ein Wertzeitkonto, dass eine gute Anlage für Elternzeit, Altersteilzeit oder die spätere Rente ist. Nach dem Tarifvertrag gibt der Arbeitgeber jährlich bis zu 250 Euro zum Wertguthaben dazu, wenn der Mitarbeiter mindestens den gleichen Beitrag einzahlt.

Gute Arbeit im Handwerk ist möglich

Zuschläge, Zulagen, Sonderurlaubstage und Abrechnungstermine hat die IG Metall ebenfalls neu und besser tariflich geregelt.

Dieser OLTG-Tarifvertrag ist vor allem für mittelständische Unternehmen zukunftsweisend. „Er zeigt, dass im Handwerk gute Arbeitsbedingungen möglich sind“, sagt Jörg Hofmann, Zweiter Vorsitzender der IG Metall. Deshalb wird die Gewerkschaft für weitere größere Handwerksbetriebe ähnliche Ergänzungstarifverträge anstreben. Denn das größte Problem ist nach wie vor, dass die Handwerksbranchen als unattraktiv mit mäßigen Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten gelten.

„Mit diesem Tarifvertrag haben wir bewiesen, dass das nicht so bleiben muss“, meint Jörg Hofmann. „Der Wettbewerb um Fachkräfte wird nur mit sicherer und fairer Arbeit gewonnen.“
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