Keine Produktionsverlagerung in die Türkei
Setra-Busse bleiben hier

Beim Busbauer Evobus sind die deutschen Standorte bis 2018 gesichert. Die Daimlertochter wollte ursprünglich Teile der Produktion in die Türkei verlagern. IG Metall und Betriebsrat haben in Verhandlungen jetzt durchgesetzt, dass nur die Produktion der mittelpreisigen Mercedes-Reisebusse ...

26. Juni 201226. 6. 2012


... verlagert werden. Setra-Busse werden weiterhin in Deutschland gefertigt.

Riesen-Erleichterung bei 7000 Beschäftigten auf den Betriebsversammlungen in Mannheim und Ulm: Der Busbauer EvoBus wird auch weiterhin Reise- und Überlandbusse der Marke Setra hier fertigen, als letzter Bushersteller in Deutschland überhaupt. Das haben Betriebsrat und IG Metall in Verhandlungen durchgesetzt.

Ursprünglich wollte das zu Daimler gehörende Unternehmen einen Großteil der Produktion in sein kostengünstigeres Werk in der Türkei verlagern. Der Abbau hätte insgesamt über 1000 Arbeitsplätze gekostet. Nun gehen jedoch lediglich die mittelpreisigen Mercedes-Reisebusse an den Bosporus. Die Premium-Marke Setra bleibt in Ulm.

Bis 2018 gesichert

Personalabbau wird es zwar geben: 400 in Ulm und 200 in Mannheim. Aber: ohne Kündigungen, überwiegend über Altersteilzeit, darüber hinaus freiwillig mit hohen Abfindungen. Alle übrigen Arbeitsplätze sind bis 2018 gesichert. Und anders als vom Management gefordert ohne Abstriche vom Tarif. So steht es in der neuen „Vereinbarung zur sozialen Gestaltung der Internationalisierung des Busgeschäfts“.

Entscheidend für diesen Erfolg waren die vielen IG Metall-Mitglieder in den Betrieben, die Druck gemacht haben. „Die Leute sind erleichtert. Sie hatten Schlimmeres erwartet“, sagt Friedrich Beck, Betriebsratsvorsitzender in Ulm. Sein Mannheimer Kollege Joachim Horner betont vor allem die Solidarität der Standorte: „Wir haben zusammengehalten und uns gemeinsam eine Zunkunftsperspektive erkämpft, auch über 2018 hinaus.“

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