Studie der Jungen IG Metall
Junge Menschen wollen Sicherheit und Solidarität

Für die „junge Generation“ zählen nicht mehr nur Karriere und Leistung. Junge Menschen sind wieder bereit, sich für Werte wie Sicherheit und Solidarität zu engagieren. Besonders wichtig sind ihnen gute Freunde. Das zeigt die Studie „Was ist das für 1 Generation?“ der Jungen IG Metall.

3. April 20173. 4. 2017


Generation „Y“ oder Generation „What“? Begriffe, um die junge Generation zu beschreiben, gibt es mehr als genug. Angesichts all dieser verschiedenen Etiketten stellt sich eine Frage aber umso lauter: Wie ticken junge Leute heute?

Wollen junge Menschen Karriere und Familie unter einen Hut bringen oder doch das große Geld machen? Nein: Der jungen Generation sind Sicherheit und Solidarität wichtig. An erster Stelle steht für sie nicht mehr der Erfolg im Job sondern ein intaktes soziales Umfeld – sprich gute Freunde.

Das zeigt die Studie „Was ist das für 1 Generation?“ der Jungen IG Metall. Besonders wichtig ist den jungen Menschen Sicherheit. 70 Prozent haben Angst vor schlecht bezahlten Jobs, 60 Prozent vor befristeten Arbeitsverhältnissen. Für 95 Prozent ist ein sicherer Arbeitsplatz am wichtigsten.


Gelassen in unsicheren Zeiten

Doch obwohl die junge Generation heute in Zeiten von Globalisierung und Digitalisierung deutlich unsicherere Perspektiven auf einen sicheren, lebenslangen Job haben als frühere Generationen, blicken die meisten persönlich positiv und gelassen in die Zukunft.

„Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren leben den Krisenmodus und haben den Umgang damit perfektioniert“, erklärt Michael Schmitzer, Leiter des Ressorts Junge IG Metall. „Sie sind mit 9/11 und der Eurokrise aufgewachsen. Gleichzeitig hat die technologische Veränderung eine hohe Schlagzahl erreicht und droht, jahrzehntelange Gewissheiten über den Haufen zu werden. Unter diesen Einflüssen haben Jugendliche einen hoch pragmatischen Umgang im täglichen Leben und mit den Herausforderungen der Zukunft entwickelt.“


Engagement ist wieder in

Junge Menschen sind wieder bereit, sich sozial und politisch zu engagieren. Zwar ist die Anzahl junger Mitglieder in Vereinen, Parteien und Kirchen zurückgegangen. Alternativ jedoch schließen sie sich neuen Online-Wertegemeinschaften wir Avaaz.com, Couchsurfing.org oder WirNachbarn.de an.

Individualität ist immer noch ein wichtiger Wert. Das schließt Solidarität aber keineswegs nicht aus. Ebenso wenig ist der Wunsch nach Freiheit und Sicherheit als Widerspruch zu sehen. Denn nur, wer sicher lebt und arbeitet, kann auch freie Entscheidungen treffen.

Entscheidungen treffen ist für viele junge Menschen allerdings eine – teilweise überfordernde – Herausforderung. Denn wer viele Möglichkeiten hat, läuft auch immer Gefahr, sich falsch zu entscheiden, etwa in Sachen Bildung. Welche Ausbildung soll ich wählen, was studieren? Zumal Investitionen in Bildung und Karriere keine sichere Perspektive für eine gute Arbeit mehr garantieren.

Hier lest ihr die Studie „Was ist das für 1 Generation“ in voller Länge.

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