Bayerische Metall- und Elektroindustrie
Perspektive für junge Menschen geschaffen

IG Metall und Arbeitgeber haben sich in Bayern auf ein Hilfsprogramm für Auszubildende und junge Facharbeiter in der Metall- und Elektroindustrie geeinigt. Damit wollen die Tarifpartner trotz Krise das hohe Ausbildungsniveau halten.

11. November 200911. 11. 2009


Facharbeiter und Studienabsolventen, die nach ihrer Ausbildung keinen Arbeitsvertrag erhalten, bekommen eine Perspektive: Für sie greift eine Beschäftigungsbrücke bis zu 18 Monaten.

IG Metall und Arbeitgeber wollen im Freistaat alles tun, um Arbeits- und Ausbildungsplätze zu erhalten sowie die Qualifikation zu sichern und zu erweitern.
Mit dem vereinbarten Tarifvertrag „Zusätzliche Ausbildungsplätze 2010“ haben die bayerischen Tarifpartner ein wichtiges gesellschaftspolitisches Zeichen gesetzt.

„Der Tarifvertrag ’Zusätzliche Ausbildungsplätze 2010’ trägt dazu bei, jungen Menschen trotz der aktuellen Krise einen Start ins Berufsleben zu ermöglichen und erfüllt damit eine wichtige gesellschaftliche Funktion. Er schafft aber auch die Voraussetzung dafür, dass die bayerische Metall- und Elektroindustrie auch am Ende der krisenbedingten konjunkturellen Talsohle noch über die gut ausgebildeten Fachkräfte verfügt, die sie weiter dringend brauchen wird. Es profitieren also alle beteiligten Seiten von diesem Vertrag“, stelle Werner Neugebauer, Bezirksleiter der IG Metall Bayern, fest.

 

Paritätisches Modell für zusätzliche Ausbildungsplätze

Die Tarifpartner haben sich auf ein paritätisches Modell geeinigt, um zusätzliche Ausbildungsplätze zu schaffen. Hierbei handelt es sich um eine Neuauflage des bereits 2007 geschlossenen Vertrages. Danach teilen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer im kommenden Ausbildungsjahr 2010/2011 für jede neu geschaffene Lehrstelle die anfallende Ausbildungsvergütung von rund 40 000 Euro. Die Beschäftigten verzichten auf bis zu 0,1 Prozent eines Jahresgehalts. Dieses Modell gilt unternehmensbezogen und nur für freiwillig daran teilnehmende Betriebe.

 

Beschäftigungsbrücke für junge Facharbeiter

Der bayerische Arbeitgeberverband VBM hat die „Beschäftigungsbrücke Bayern GmbH Jung-Facharbeiter“ gegründet. Kann ein Betrieb die Auszubildenden nicht übernehmen, können sie in der Beschäftigungsbrücke angestellt werden. Die jungen Nachwuchskräfte arbeiten dort bis zu 18 Monaten zum üblichen Tariflohn, erhalten jedoch keine Leistungszulage. Für mindestens drei Tage in der Woche werden sie an ihren ehemaligen Ausbildungsbetrieb verliehen, in der restlichen Zeit werden sie weiterqualifiziert. Die Beschäftigungsbrücke ist für bis zu 500 Facharbeiter ausgelegt. Die IG Metall rechnet im Februar 2010 bei der Übernahme mit enormen Problemen. Die Beschäftigungsbrücke bietet jungen Menschen nach ihrer Ausbildung eine Perspektive. Gut ausgebildete Facharbeiter werden trotz Krise in den Betrieben gehalten, Arbeitslosigkeit wird vermieden. Und die Unternehmen sichern sich ihren ausgebildeten Nachwuchs für bessere Zeiten nach der Krise.

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