Im Vorfeld der Metalltarifrunde 2013
Wie viel darf’s denn mehr sein?

Schon zu Jahresbeginn 2013 hat in der Öffentlichkeit eine Debatte über die Forderung für die Metalltarifrunde begonnen. Wie viel Plus steht den Beschäftigten zu und wie viel kann die Wirtschaft verkraften? Darüber diskutieren die Beschäftigten zurzeit in den Betrieben.

25. Januar 201325. 1. 2013


Die IG Metall hat bereits in Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und im Bezirk Küste die Entgelttariferträge gekündigt. Die anderen Tarifbezirke werden in Kürze folgen. Die Laufzeit der geltenden Tarifverträge endet am 30. April 2013. Bis dahin gilt die Friedenspflicht, danach sind Warnstreiks möglich. Die IG Metall wird sich wie in den Vorjahren an einem klaren Zeitplan orientieren.

Erster wichtiger Termin ist der 4. März 2013. Dann wird der IG Metall-Vorstand den regionalen Tarifkommissionen eine Forderung empfehlen. In den Kommissionen sitzen Vertreter aus den Betrieben. Nachdem die Tarifkommissionen sich darüber geeinigt haben, was sie fordern wollen, beschließt der Vorstand darüber am 15. März endgültig.


Diskussion in den Betrieben

Zurzeit diskutieren Mitglieder, Vertrauensleute und Betriebsräte in Betrieben und Versammlungen darüber, wie hoch die Forderung sein sollte. Die Ergebnisse fließen in die regionalen Tarifkommissionen ein, werden dort beraten und als Tarifforderung weiter geleitet. Dass alles berücksichtigt der IG Metall-Vorstand, wenn er am 15. März über die Tarifforderung entscheidet.


Wirtschaftliche Aussichten

Die deutsche Wirtschaft hat sich angesichts der unsicheren wirtschaftlichen Lage in Europa bisher wacker geschlagen. Die Betriebe der Metall- und Elektroindustrie erwirtschaften gute Renditen. Dass die Firmen so gut dastehen, liegt jedoch auch am privaten Konsum. 2012 sorgten steigende Löhne für reale Kaufkraftzuwächse. Dazu haben relativ hohe Tarifabschlüsse im vergangenen Jahr beigetragen, zum Beispiel die in der Metall- und Elektroindustrie. Aber auch die Tatsache, dass viele neue Arbeitsplätze entstanden. Wirtschaftsexperten haben errechnet, dass allein die Inlandsnachfrage mit 60 Prozent für das Wirtschaftswachstum in Deutschland verantwortlich ist. Export und Staatsausgaben spielen eine geringere Rolle.


Lohnerhöhungen müssen von den Unternehmen zu finanzieren sein, jedoch geht es auch darum, die steigenden Preise auszugleichen und die Beschäftigten am wirtschaftlichen Zuwachs angemessen zu beteiligen. In der aktuellen Situation kommt es aus Sicht der IG Metall darauf an, dass die Lohnerhöhung auch dabei hilft, die Inlandsnachfrage zu stärken.

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