Christophe Hassenforder: Weil wir es auch als kleine Belegschaft schaffen, unsere Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen zu sichern. Vor vier Jahren haben wir 14 Monate lang für unseren Standort gekämpft. Am Ende konnten wir alle Arbeitsplätze erhalten. Letztes Jahr sollte die Ausbildung abgeschafft werden. Auch das haben wir umgebogen und zudem eine Beschäftigungssicherung bis 2019 durchgesetzt.
Wir sind gut organisiert. 90 Prozent sind in der IG Metall. Und vor allem sind viele aktiv dabei: Neben den Betriebsräten haben wir 15 Vertrauensleute, die Infos weitertragen und mit Kollegen diskutieren, die an Lösungen mitarbeiten und auch mal widersprechen. Wir wissen immer, was im Betrieb los ist und was die Belegschaft will. Das weiß auch die Geschäftsleitung. Und dass alle 187 Beschäftigten zusammenstehen, wenn es hart auf hart kommt.
Als es um die Jobs ging, haben wir gekämpft, kreativ und öffentlichkeitswirksam. Die Vertrauensleute haben die Kollegen mobilisiert und mit ihnen Aktionen organisiert. Die Beschäftigungssicherung und der Erhalt der Ausbildung wiederum waren das Ergebnis von Workshops mit der gesamten Belegschaft, die dort sogar Konzepte zur Umstrukturierung entwickelte. Die Konzernspitze konnte gar nicht anders. Durch die Vertrauensleute haben wir eine mündige Belegschaft, die weiß, worauf es ankommt.