17. Dezember 2010
Siemens IT Solutions: Übernahme durch Atos Origin
Sichere Arbeitsplätze stehen im Vordergrund
Die Nachricht kam für Beschäftigte und Öffentlichkeit gleichermaßen überraschend: Am 14. Dezember 2010 gab Siemens die Gründung einer strategischen Partnerschaft mit dem französischen IT-Dienstleister Atos Origin bekannt. Noch müssen allerdings die Kartellbehörden und auch die Atos-Aktionäre ...

... zustimmen. Stichtag ist der 1. Juli 2011, bis dahin gehört Siemens IT Solutions noch Siemens.

Am 14. Dezember 2010 hat Siemens bekannt gegeben, dass Siemens IT Solutions and Services (SIS) im Zuge einer strategischen Partnerschaft von dem französischen IT-Dienstleister Atos Origin übernommen wird.
Der französische Konzern wird das Geschäft von Siemens IT Solutions and Services GmbH vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden im Juli 2011 übernehmen.

Wie sieht die Vereinbarung aus?
Siemens erhält im Gegenzug 15 Prozent der Anteile von Atos Origin und einen Sitz im Vorstand. Außerdem lässt sich Atos Origin die SIS eine fünfjährige Wandelanleihe im Wert von 250 Millionen Euro sowie 186 Millionen Euro in bar kosten. Siemens übernimmt seinerseits 250 Millionen Euro der erwarteten Kosten für die Integration von SIS in den französischen Konzern und schultert offensichtlich einen beträchtlichen Anteil der Projektrisiken. Parallel dazu wird ein Vertrag über IT-Outsourcing von Siemens an Atos Origin über eine Laufzeit von sieben Jahren und ein Volumen von 5,5 Milliarden Euro abgeschlossen.

Nach Einschätzung von Betriebsrat und IG Metall ermöglicht die Partnerschaft eine wirtschaftlich unbelastete Integration der SIS in Atos Origin und trägt zur Sicherung vieler Arbeitsplätze bei. In einer ersten Stellungnahme wiesen beide am Dienstagabend darauf hin, dass aus ihrer Sicht für die Zukunft der SIS stets ein tragfähiges industrielles Konzept im Vordergrund stand. Ein solches Konzept ist nach ihrer Einschätzung auf Basis der derzeit vorliegenden Informationen gegeben.

Pensionsansprüche insolvenzfest
Auf Verlangen der Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der Siemens AG sollen die Pensionsansprüche der SIS-Beschäftigten durch ein sogenanntes CTA (Contractual Trust Agreement) insolvenzfest gemacht werden, wie es auch zur Sicherung der Betriebsrenten bei der Siemens AG geschehen ist.

Kündigungsschutz und Standortserhalt
Im Zuge der Integration sollen auch 1750 Stellen bei SIS abgebaut werden, davon 650 in Deutschland. Die IG Metall erwartet, dass dies gemäß der geltenden Regelungen im Tarifvertrag zur Standort- und Beschäftigungssicherung auf freiwilliger Basis und ohne betriebsbedingte Kündigungen erfolgt.

Arbeitsverträge gelten weiter
Wenn Atos Origin im Juli 2011 alle SIS-Anteile von Siemens übernimmt und alleinige Eigentümerin wird, handelt es sich dabei nicht um einen Betriebsübergang, sondern um einen reinen Eigentümerwechsel. Alle Arbeitsverträge behalten daher unverändert ihre Geltung.


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