29. April 2011
Ergebnis der Urabstimmung bei Koenig & Bauer
Metallerinnen und Metaller wollen Streik
Metallerinnen und Metaller beim Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer im pfälzischen Frankenthal haben sich zu 94,49 Prozent für einen Streik ausgesprochen. Im Laufe der kommenden Woche wird der IG Metall-Vorstand entscheiden, wann der unbefristete Arbeitskampf beginnt.

„Die Stimmung bei den Kollegen im Betrieb ist sehr gut“, freut sich Betriebsratsvorsitzender Michael Gasbarri. Die Motivation vor Ort sei überwältigend. Die ersten Planungen laufen bereits. Die ersten Plakate sind fertig. Großzelte und Toilettenwagen müssen besorgt, Essen, Kaffee und Kuchen bereit gestellt werden. Und vor allem die Bevölkerung soll einbezogen werden. Am Sonntag, auf der 1. Mai-Kundgebung, wollen die Beschäftigten den Frankenthalern erklären, worum es bei dem Streik geht.

Auch IG Metall-Bezirksleiter Armin Schild ist mit dem Ergebnis der Urabstimmung zufrieden. „Mit diesem eindeutigen Votum der stimmberechtigten Gewerkschaftsmitglieder wird der Geschäftsleitung vor Augen geführt, was die Beschäftigten in Frankenthal wollen: Sie kämpfen um jeden einzelnen Arbeitsplatz und die IG Metall garantiert ihnen dabei volle Unterstützung“, sagte Schild. „Wir werden so lange kämpfen, bis unsere Forderungen eines Sozialtarifvertrages erfüllt sind.“

Der Urabstimmung waren monatelange Verhandlungen zwischen Gewerkschaft, dem Betriebsrat und der Geschäftsleitung vorausgegangen. Die Gespräche wurden am Donnerstag vor Ostern ohne Ergebnis beendet.

Die Pläne des KBA-Vorstands sehen in Frankenthal zwei neue GmbHs vor, eine für eine mechanische Fertigung und eine für Technologie. Die Produktion der Falzapparate – das Herzstück am Standort Frankenthal – soll innerhalb der nächsten fünf Jahre an den KBA-Standort Würzburg verlagert werden.

Der Verlust der Arbeitsplätze wäre ein Schlag für die Familien und die gesamte Region, sagte der Erste Bevollmächtigte der IG Metall in Frankenthal, Günter Hoetzl. „Die Belegschaft hat mit dem Urabstimmungsergebnis eindrucksvoll gezeigt, dass sie die Zerschlagung eines Traditionsunternehmens mit Weltmarktrang nicht hinnehmen wird. Solide Maßarbeit hat ihren Wert und darf nicht einfach verlagert werden, das muss die Unternehmensleitung erkennen – wenn sie das nicht anerkennt, werden wir es ihnen zeigen.“


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