Opel-Sanierungsplan
„Kriegserklärung an die Arbeitnehmer“

Berthold Huber lehnt das Sanierungskonzept von General Motors ab. Der Erste Vorsitzende der IG Metall fordert den Zugang von Opel zu allen Märkten weltweit und eine zehnprozentige Kapitalbeteiligung der Mitarbeiter. Dafür wären die Arbeitnehmer auch zu Zugeständnissen bereit. „Wir werden uns ...

30. November 200930. 11. 2009


... nicht an einer unsozialen Sanierung beteiligen“, so Huber im Deutschlandradio.

Im Gespräch mit dem Deutschlandradio Kultur stellte Huber klare Bedingungen für einen Beitrag der Arbeitnehmer zum GM-Sanierungsplan für Opel. Der US-Konzern plant europaweit insgesamt 10 000 Arbeitsplätze abzubauen, davon etwa 60 Prozent in Deutschland.

Es sei unstrittig, dass Restrukturierungsmaßnahmen ergriffen werden müssten, so der Erste Vorsitzende der IG Metall: „Wenn wir Opfer bringen, was ich nicht ausschließe, dann wollen wir dafür eine Standort- und Beschäftigungssicherungsgarantie haben.“ Zudem sollten die Mitarbeiter für ihren Verzicht eine Kapitalbeteiligung in Höhe von zehn Prozent erhalten. Dass GM dies generell ablehne, bezeichnete Huber als eine „Kriegserklärung gegen die Arbeitnehmer“. Er nannte drei Grundbedingungen für einen Beitrag der Arbeitnehmer zum Konzept von General Motors:

  • Unabhängig vom der Detroiter Mutterkonzern müsse Opel seine eigene Modellpolitik betreiben können. Mit den Entwicklungskompetenzen im Rüsselsheimer Stammwerk seien die Voraussetzungen dafür gegeben.
  • Opel müsse in die Selbständigkeit entlassen werden. Dazu solle Opel – „mit allen Rechten und Pflichten, die daraus erwachsen“ – in eine Aktiengesellschaft umgewandelt werden.
  • Für den künftigen Erfolg müsse Opel Zugang zu Märkten außerhalb Europas erhalten.


Huber warnte die Verantwortlichen in der Politik davor, General Motors Staatshilfen ohne Auflagen zu gewähren, solange noch keine klaren Pläne zur Restrukturierung auf dem Tisch liegen. Dennoch sollte staatliche Hilfe nicht kategorisch ausgeschlossen werden, da Opel gute und zukunftsfähige Autos baue. „Opel ist nicht durch das Verschulden der Arbeitnehmer in diese Situation gekommen, sondern durch das Versagen eines Managements in Detroit, das schlicht und ergreifend Autos am Markt vorbei entwickelt hat“, erklärte Huber.

Neu auf igmetall.de

Newsletter bestellen