Narva Plauen
Konzern will Produktion verlagern, um Profit zu steigern

Die Konzernleitung will Teile der Produktion von Narva in Plauen nach Polen verlagern. Damit möchte der Konzern die Kosten senken und noch mehr Gewinn machen. Für die Region im Vogtland bliebe das nicht ohne Folgen.

25. Mai 201025. 5. 2010


Beim Lichtquellen-Hersteller Narva arbeiten insgesamt rund 450 Mitarbeiter. 150 Stellen sollen nun abgebaut und verlagert werden. Die Konzernleitung möchte so Kosten sparen in dem profitablen Unternehmensteil. Und noch mehr Gewinn machen.

Fertigung der H4-Lampen soll verlagert werden
Die Produktion der H4-Lampen sei das „Herzstück“ von Narva in Plauen, erklärt Karl Hegner, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Zwickau. Die restlichen Teile des Unternehmes hingen stark davon ab, denn die H4-Lampen-Fertigung ist der profitableste Geschäftsteil von Narva in der Region. Insgesamt 150 Menschen sind vom geplanten Stellenabbau betroffen, unter anderem eine Schwerbehindertenwerkstatt. „Langfristig werden damit alle Arbeitsplätze der Narva in Plauen auf dem Spiel stehen“, so Hegner weiter. Innerhalb der nächsten 15 Monate möchte die Konzernleitung den Abbau umsetzen. Die IG Metall wird sich gemeinsam mit den Beschäftigten und der gesamten Region dagegen wehren. Und einen Lösungsvorschlag erarbeiten, um die Arbeitsplätze zu sichern.

IG Metall wird Alternativ-Vorschlag einreichen
Die IG Metall wird nun zuächst mit Wirtschaftsexperten die Begründung für den geplanten Stellenabbau prüfen: Wieviel Kosten müssen tatsächlich eingespart werden und was dient nur der einfach Profitsteigerung zu Lasten der Mitarbeiter? Hegner zeigt sich vorsichtig optimistisch: „Wir erhalten Zuspruch aus der gesamten Region und auch von der Politik. Die Leute haben begriffen, dass nach Enka Elsterberg, Nema Netschkau und Neoplan Plauen nicht noch ein gesundes Unternehmen aus der Region verschwinden darf. Sonst wird sich die Arbeitsmarktsituaion hier noch weiter verschärfen.“ Dann gäbe es rund um Plauen immer weniger Arbeitsplätze und keine Perspektive mehr für die Menschen. Die IG Metall wird nun gemeinsam mit den Beschäftigten das weitere Vorgehen abstimmen. Eines kann Hegner bereits jetzt voraussagen: „ Die Region wird sich wehren.“

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