6. September 2013
Gesundheit
Jetzt muss eine Anti-Stress-Verordnung folgen
Erstmals haben DGB, BDA und Bundesarbeitsministerium eine gemeinsame Resolution zur psychischen Gesundheit in der Arbeitswelt verfasst.

„Arbeitsverdichtung, Termin- und Leistungsdruck, häufige Störungen oder ständig wiederkehrende Arbeitsvorgänge werden von den Beschäftigten am häufigsten genannt, wenn sie nach psychischer Belastung befragt werden. Die grundsätzlich positive Wirkung der Arbeit kann dann ins Negative umschlagen und Erkrankungen auslösen, wenn arbeitsbedingter Stress nicht nur punktuell, sondern dauerhaft auf die Beschäftigten einwirkt ...“

So steht es unter anderem in der Präambel der gemeinsamen Erklärung des Bundesarbeitsministeriums, des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). Deshalb seien die Rahmenbedingungen der Arbeitswelt so zu gestalten und eigenverantwortliches und gesundheitsbewusstes Handeln so zu fördern, dass die Menschen gesund, motiviert und qualifiziert bis zum Rentenalter arbeiten können.

 

 

Jetzt Anti-Stress-Verordnung erlassen

Auch die IG Metall kann das nur unterstreichen und begrüßt die gemeinsame Erklärung. Sie bewertet es als Fortschritt, dass die Arbeitgeber endlich bestätigen, dass psychische Erkrankungen auch wesentlich durch Missstände in der Arbeitswelt entstehen. Wichtige Arbeitsschutzakteure erkennen den Handlungsbedarf in dieser Frage endlich an. Jetzt müssen aber konkrete Maßnahmen gegen Stress erfolgen.

„Ich fordere Ministerin von der Leyen und die Bundesregierung auf, nun auch den erforderlichen nächsten Schritt zu gehen“, erklärt Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall. Jetzt müsse zügig eine Anti-Stress-Verordnung erlassen werden, wie sie Gewerkschaften, alle Oppositionsfraktionen im Bundestag und der Bundesrat fordern.

„Ansonsten könnte sich der Verdacht aufdrängen, dass die Erklärung und der Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung eher aus wahltaktischen Überlegungen denn aus arbeitspolitischen Motiven zustande gekommen ist“, betont Urban.

Hans-Jürgen Urban: Weiter dran bleiben an einer Anti-Stress-VerordnungErklärung zur psychischen Gesundheit in der Arbeitswelt

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