12. Februar 2010
Erfolgreicher Streik bei ARLT
Beschäftigungssicherung bis 2015
Nach langen und harten Verhandlungen um die Arbeitsplätze bei Automotive Lighting in Reutlingen (ALRT) haben Betriebsrat, IG Metall und die Arbeitgeberseite eine Einigung erzielt: Betriebsbedingte Kündigungen sind beim Autozulieferer bis Ende 2015 ausgeschlossen. Zudem sollen ...

... Zukunftstechnologien am Standort aufgebaut werden.

Der Betriebsrat und die IG Metall werten das Verhandlungsergebnis als einen „großen Erfolg“, der nur durch die Streikbereitschaft der Belegschaft zu Stande kommen konnte. Seit Beginn des Arbeitskampfes vor knapp drei Wochen hat die Belegschaft insgesamt sechs Tage gestreikt. Die Verpflegungs- und Streikpostenlogistik wurde von den Streikenden eigenverantwortlich und lückenlos organisiert. „Ich bin stolz auf unsere Mannschaft, ohne die diese Einigung niemals möglich gewesen wäre!“, so der Vorsitzende des Betriebsrats Michael Jäger.

Erfolg der Beschäftigten
Gert Bauer, erster Bevollmächtigter der IG Metall Reutlingen-Tübingen wertete den Ausgang des Streiks als einen großen historischen Erfolg. „Zum ersten Mal ist es gelungen, einen Streik für einen Sozialtarifvertrag mit einer Beschäftigungsgarantie für fast sechs Jahre zu beenden. Darauf kann diese Belegschaft stolz sein.“

Die Eckpunkte des Ergebnisses:


Verlagerung ist ein Fehler

Trotz dieser sehr weit reichenden Absicherung der Beschäftigten hat sich der Arbeitgeber das Recht zur Verlagerung von Teilen der Fertigung noch in diesem Jahr sichern lassen. „Wir halten die Verlagerung der Fertigungsmodule und das damit verbundene Auseinanderreißen der vollautomatischen Verkettung nach wie vor für einen großen Fehler, der die Firma noch vor große Probleme stellen wird“, kritisiert Michael Bidmon von der IG Metall Reutlingen-Tübingen. Vor dem Hintergrund der Beschäftigungssicherung im Verhandlungsergebnis, werde die Firma jedoch gezwungen sein, für die Beschäftigung der Betroffenen zu sorgen, erklärt Bidmon.

Wäre es zu keiner Einigung mit der Firmenleitung des Leuchtenherstellers gekommen, hätte eine Fortführung des Streiks spätestens am Montag die Bänder zahlreicher deutscher Automobilhersteller zum Stehen gebracht. Grund für die Auseinandersetzung war, dass Automotive Lighting die gesamte Produktion vom Standort Reutlingen nach Thüringen und Tschechien verlagern wollte. Dies hätte in Reutlingen etwa 130 Jobs gekostet.


weitere Informationen bei der IG Metall Reutlingen-Tübingen

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