22. Oktober 2010
Atlas Maschinen GmbH: Streik für Tarifvertrag hat begonnen
Ab heute wird für einen Tarifvertrag gestreikt
Die IG Metall-Mitglieder der Atlas Maschinen GmbH hatten sich in der Urabstimmung klar für Streikmaßnahmen ausgesprochen. Atlas-Chef Fil Filipov hat sich daraufhin weiter geweigert, an Verhandlungen zu einem Haustarifvertrag teilzunehmen. Deshalb haben die Beschäftigten heute morgen begonnen zu ...

... streiken.

Seit heute morgen sechs Uhr streiken die Beschäftigten des Ganderkeeser Werkes der Atlas Maschinen GmbH. Hartmut Tammen-Henke, Geschäftsführer der IG Metall Oldenburg, erklärte, dass der Streik zunächst bis Freitag, 29. Oktober, auf den Standort Ganderkesee befristet sei. Die Streikleitungen wird spätestens nächsten Donnerstag darüber entscheiden, wie weiter vorgegangen werden soll. Atlas-Chef Fil Filipov weigert sich unterdessen weiter, mit der IG Metall Kontakt aufzunehmen. Ein Haustarifvertrag komme für ihn nicht in Frage, liess der Unternehmer über die Medien verlautbaren.

Dialog verweigert
Filipov hatte die Atlas-Werke vom vorherigen Eigentümer TEREX für einen Euro erworben und zusätzlich 17 Millionen Euro für Betriebsmittel erhalten. Was er mit den Werken zukünftig vorhat, ist bisher nicht bekannt. Die Beschäftigten der Atlas-Werke wollen daher tarifvertraglichen Schutz, der unter dem Voreigentümer für sie galt. Trotz vieler Gesprächsangebote und mehrmaliger Warnstreiks, verweigert Filipov bisher die Dialog mit den Interessenvertretern. Daher haben die Atlas-Beschäftigten sich nun für den Streik als „ultima ratio“ entschieden.

Die Urabstimmung

Am 19. Oktober 2010 stimmten die IG Metall-Mitglieder der Atlas Maschinen GmbH in der Urabstimmung über einen möglichen Arbeitskampf ab. „98,9 Prozent der Stimmberechtigten haben ihre Stimme abgegeben“, zeigte sich Hartmut Tammen-Henke, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Oldenburg, mit der Wahlbeteiligung sehr zufrieden. Und auch das klare Votum, dass sich 79,1 Prozent der Mitglieder für einen Arbeitskampf aussprachen, um einen Haustarif auszuhandeln, bewertete Tammen-Henke positiv.

Filipov am Zug
Das deutliche Ergebnis in den drei Atlas-Werken in Delmenhorst, Ganderkeese und Vechta, zeigt, dass die Arbeitnehmer bereit sind, für ihre Forderungen nach tariflichen Schutz zu kämpfen. Nun ist es an Atlas-Chef Fil Filipov, einzulenken und in Verhandlungen zu treten.

Demonstration von Atlas-Mitarbeitern für einen Tarifvertrag. Foto: IG Metall Wilhelmshaven.



Hintergrund
Seit langem sorgt das Verhalten von Filipov bei der Belegschaft für Missstimmung. Nach der Übernahme der Geschäfte durch ihn im März 2010 wurden Mitarbeiter ohne Rechtsgrundlage entlassen, versetzt und niedriger eingestuft, berichtet Gewerkschaftssekretär Tillmann-Bramkamp. Der Hersteller von Kränen und Mobilbaggern weigerte sich bisher hartnäckig, mit der IG Metall als zuständiger Gewerkschaft in Verhandlungen über einen Tarifvertrag einzutreten. Stattdessen droht dieser mit Insolvenz und Verlegung der Produktion.


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