Integration
Den Flüchtlingen eine Perspektive geben

Die Bilder sind präsent: gestrandete Menschen an Bahnhöfen und in Flüchtlingsunterkünften, Menschen, die aus ihrer Heimat geflohen sind. Die IG Metall setzt sich dafür ein, sie zu integrieren und ihnen eine Perspektive zu geben. Metaller /innen engagieren sich für Flüchtlinge. Vier Besipiele.

28. Oktober 201528. 10. 2015


Gesammelte Sachspenden

Dass einiges zusammenkommen würde, das hatte Benjamin Gruschka gehofft ― dass es so viel sein würde, fünf Sattelzüge voll, damit hatte er nicht gerechnet: Gemeinsam mit den IG Metall-Vertrauensleuten von Ford und dem Unternehmen organisierten Gruschka und seine Mitstreiter vom Betriebsrat vom 28. September bis zum 2. Oktober eine Sachspendenaktion.

 

„Die Unterstützung der 17000 Beschäftigten in Köln war überwältigend “, sagt Gruschka. Kleidung in allen Größen, Fahrräder, eine Menge Kinderspielzeug ― am Ende der Sammelaktion war eine ganze Halle voll. Und die Arbeit begann.

 

„Zusammen mit ehrenamtlichen Helfern haben wir eine Inventarliste angelegt und die Spenden nach Kategorie und Größe sortiert.“ Insgesamt 4000 Umzugspakete kamen zusammen, Hilfsorganisationen können sich jetzt melden. „Es ging uns nicht darum, die Lager der Hilfsorganisationen aufzufüllen“, sagt Gruschka, „wir wollten kostenlos und kurzfristig Ware zur Verfügung stellen. Das ist uns gelungen.“

 

Gemeinsamer Familientag

„Normalerweise “, sagt Anke Brauer, „ist die Organisation eines Tags, an dem ein Fußballturnier stattfindet und ein Familienfest gefeiert werden soll, mit irrsinnig viel Arbeit verbunden.“ Das war auch diesmal so. Vor allem aber war es eine große Freude: „Ich habe riesig viel Unterstützung bekommen “, sagt die Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Unterelbe. „Viele Mitglieder haben sich engagiert. Ohne sie wäre der Tag nicht so großartig geworden.“ Beeindruckend war er.

 

Zehn Mannschaften einschließlich eines Flüchtlingsteams beim Fußballturnier und Torwandschießen, dazu ein vielseitiges Rahmenprogramm, Hüpfburgen, Kuchentheke, Grillstation: Das Familienfest, zu dem sich Besucher und Flüchtlinge am26. September in Elmshorn trafen, war ein Tag der Begegnung, ein Tag des Lachens, der Leichtigkeit. „Und wir haben 1800 Euro für die Flüchtlingshilfe Schleswig-Holstein gesammelt“, sagt Anke Brauer, „das ist toll.“

 

Geschenke zum Opferfest

Eine super Sache, das war Frank Raabe-Lindemann von der IG Metall Salzgitter-Peine sofort klar, als Asiye Cigci von ihrer Idee erzählte. Zum Opferfest, dem höchsten islamischen Fest, das in diesem Jahr vom 24. bis zum27. September gefeiert wurde, wollte die Kollegin Geschenkpakete an Flüchtlinge vor Ort verteilen ― voller nützlicher Dinge, die ihren Alltag erleichtern. „Wir wollten das unterstützen und haben deshalb auf unserer Delegiertenversammlung Geld gesammelt “, sagt Raabe-Lindemann. 1600 Euro kamen dabei zusammen, mit dem Geld konnten sie 100 Geschenkpakete füllen.

 

Mit Hygieneartikeln und Spielsachen, mit Kleidung und Lebensmitteln. Am 25. September sind sie dann zur Flüchtlingsunterkunft in Salzgitter gefahren, 35 Menschen,die aus dem Bürgerkrieg in Syrien geflohen sind, leben derzeit hier. „Wir haben die Pakete verteilt, es war für alle eine große Freude“, sagt Raabe-Lindemann. „Vor allem aber kamen wir auf diese Weise mit den Menschen ins Gespräch. Das ist das Wichtigste.“

 

Freude mit Fußbällen

Schon klar, mit ein paar Bällen ist noch kein Problem gelöst, nicht das Warten und nicht die Unsicherheit darüber, wie es weitergeht, schon klar. Andererseits, sagt Marko Röhrig, für einige Stunden, da schienen alle Probleme sehr fern. Was geschehen war? Auf den ersten Blick: nichts wahnsinnig Großes. Aber das ist manchmal gar nicht nötig.

 

Manchmal genügt völlig, was Marko Röhrig und seine Mitstreiter von der IG Metall Remscheid-Solingen getan haben. Sie sind zu Flüchtlingsunterkünften bei ihnen vor Ort gefahren, erst nach Solingen, dann nach Remscheid, und haben Fußbälle verteilt. Schöne rote Lederfußbälle, jeweils 50 Stück, an die Kinder, die hier leben, an die Männer. Das Ergebnis? Große Augen. Lachen. Spaß. Momente der Leichtigkeit, Momente der Unbeschwertheit. „Die Freude in den Gesichtern der Flüchtlinge zu sehen war unbeschreiblich“, sagt Marko Röhrig. „Wir müssen helfen und wir können helfen.“

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