Daimler verweigert Beschäftigten verkaufter Autohäuser Rückkehr
Verkauft und gekündigt

Ehemalige Beschäftigte verkaufter Daimler-Autohäuser wollen zu Daimler zurück. Sie berufen sich auf eine Gesamtbetriebsvereinbarung, die ihnen ein Rückkehrrecht zusagt für den Fall, dass sie innerhalb von drei Jahren nach dem Verkauf betriebsbedingt gekündigt werden. Doch der Konzern weigert sich.

3. Januar 20183. 1. 2018


Für 20 ehemalige Beschäftigte verkaufter Daimler-Autohäuser in Emden und Aurich steht fest: Sie wollen zurück zu Daimler. Sie pochen auf eine Gesamtbetriebsvereinbarung, die ihnen ein Rückkehrrecht im Verbund Bremen/Hamburg zusagt für den Fall, dass sie innerhalb von drei Jahren nach dem Verkauf betriebsbedingt gekündigt werden.

Daimler hat in den letzten Jahren einen Großteil seiner Autohäuser verkauft. Der Gesamtbetriebsrat schloss mit dem Arbeitgeber eine Vereinbarung ab, dass Beschäftigte zu Daimler zurückkönnen, wenn ihnen betriebsbedingt gekündigt wird.

Genau dieser Fall trat vor gut einem Jahren ein. Doch Daimler weigerte sich. Die ersten Güteverhandlungen endeten ohne Ergebnis. Seither befinden sich die Frauen und Männer im Rechtsstreit mit ihrem ehemaligen Arbeitgeber.


Zweimal verkauft

Claudia Henke arbeitete schon mehr als 24 Jahre bei Daimler, als der Konzern seine Autohäuser in Emden und Aurich im Dezember 2015 an die Rosier-Gruppe verkaufte. In einer Gesamtbetriebsvereinbarung hatte der Betriebsrat mit dem Unternehmen besagtes Rückkehrrecht vereinbart. Ohne diese Sicherheit im Rücken, sind sich Claudia Henke und ihre Kolleginnen und Kollegen einig, hätten sie sich auf den Betriebsübergang nicht eingelassen. Nur einen Monat später verkaufte die Rosier- Gruppe die Autohäuser an die Senger-Gruppe. Die Vorgaben zogen an, der Betrieb wurde umstrukturiert.

Im November 2016 und Februar 2017 erhielten Claudia Henke und weitere Kolleginnen und Kollegen die betriebsbedingte Kündigung. „Im Januar bestätigte Daimler uns noch, dass wir ein Rückkehrrecht haben. Wir müssten nur zunächst das gesamte Prozedere mit Kündigungsschutzklage durchlaufen“, sagt Claudia Henke. „Doch nachdem wir unsere Klagen verloren hatten, wollte Daimler davon nichts mehr wissen. Sie warfen uns Rechtsmissbrauch und unredliches Verhalten vor.“


Ehemalige Beschäftigte sind enttäuscht

Die ehemaligen Daimler-Beschäftigten sind enttäuscht und erstaunt über die Absage von Daimler. Schließlich haben sie sich nicht freiwillig in die Lage gebracht. Nachdem die Senger-Gruppe die Autohäuser umstrukturiert hatte, blieb nur eine Vermietungsgesellschaft. „Ich hätte bei Senger weitergearbeitet“, sagt Claudia Henke. „Aber es gab den Betrieb gar nicht mehr.“ Die gekündigten Beschäftigten wollen nun ihr Recht auf Rückkehr gerichtlich klären lassen. Claudia Henke wäre schon mit einer kleinen Lösung zufrieden. Mit ihren 57 Jahren hat sie nur noch ein paar Jahre bis zur Rente und würde auch Kompromissen machen. Infos auch unter: igmetall-emden.de

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