Daimler: Beschäftigte spenden für gemeinnützige Zwecke
Mit kleinen Beträgen Großes bewirken

Die Daimler Beschäftigten bewegen was. Unter dem Titel „ProCent“ spenden die Beschäftigten des Autobauers die Cent-Beträge ihrer Monatsabrechnung.

21. Dezember 201121. 12. 2011


Ob Erdbeben oder Tsunami, ein örtliches Sozialprojekt oder eine Umweltinitiative – in diesen und in vergleichbaren Situationen sind die betroffenen Menschen auf Spenden angewiesen. Oft sind es international tätige soziale Organisationen, die dann über die Medien zu Hilfeleistungen aufrufen.


Aber manchmal läuft es auch ganz anders. So wie beim Autobauer Daimler. Dort spenden die Beschäftigten ab Dezember 2011 jeden Monat die Cent-Beträge ihrer monatlichen Entgeltabrechnung. An dieser Initiative des Gesamtbetriebsrates beteiligen sich bundesweit fast 80 Prozent der Daimler-Mitarbeiter. Sie spenden unabhängig von einer Katastrophensituation und sammeln so übers Jahr rund 700.000 Euro. Diese Cent-Beträge werden in einen Spendenfonds eingezahlt. Die Unternehmensleitung steuert eine Summe in gleicher Höhe bei. Mit diesem Geld werden lokale und auch internationale soziale und ökologische Projekte unterstützt. Profitieren sollen davon Kinder, Jugendliche und Behinderte. Auch Natur- und Umweltprojekte können damit gefördert werden.


Paritätisch besetzte Jury entscheidet

Welche Projekte gefördert werden – dazu können die Beschäftigten in ihrem Werk Vorschläge einreichen. Wie die Gelder letztendlich verteilt werden – darüber entscheidet eine Jury, die paritätisch aus Vertretern der Werkleitung und des Betriebsrats besetzt ist. „Wir unterstützen Projekte, die aus der Belegschaft kommen“, sagt Stefan Schwab, Mitglied des Gesamtbetriebsrats. Er wies darauf hin, dass soziale Projekte schon seit längerer Zeit finanziell unterstützt werden. In der „Pro-Cent-Aktion“ sieht der Betriebsrat nun eine Möglichkeit, diese Aktivitäten zu verstetigen.


Bei Daimler hat die paritätisch besetzte Jury Bewertungskriterien zur Verteilung der Mittel beschlossen. Ein Kriterium ist beispielsweise, dass die beantragten Geldsummen in einem realistischen Verhältnis zur Projektplanung stehen müssen. Die begünstigte Organisation muss ihren Sitz in Deutschland haben. Zudem soll das Projekt aktuell und nachhaltig sein. Ein zentraler Entscheiderkreis tagt einmal pro Quartal und gibt letztlich die Mittel frei. Die ersten Gelder werden ab dem ersten Quartal 2012 vergeben werden.


Förderung gemeinnütziger Projekte

Gesellschaftliche Verantwortung übernehmen ist nicht nur gut fürs Gemeinwohl. Viele Unternehmen sehen darin auch einen Vorteil: Es gehört inzwischen zum guten Ton, regionale Sozialprojekte zu fördern, die Renovierung von Kindergärten zu finanzieren oder Altersheime zu unterstützen. Unter dem Motto „Corporate Social Responsibility“ (CSR) engagieren sich immer mehr Unternehmen und integrieren dieses Engagement in ihre Unternehmensstrategie. Neu dabei ist, dass sich auch die Beschäftigten beteiligen.

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