Branchensituation Stahl
Die Aussichten für Stahl bleiben solide

Für die deutsche Stahlindustrie lief dieses Jahr bisher gut, trotz der allgemeinen konjunkturellen Verunsicherung. Einige Unternehmen drosseln ihre Produktion. 2011 wird die bislang erwartete Rohstahlproduktion von 45,5 Millionen Tonnen nicht ganz erreicht, allerdings sind die Aussichten für ...

15. November 201115. 11. 2011


... das kommende Jahr weiterhin solide.

2011 war insgesamt bislang ein gutes Stahljahr. Das gilt insbesondere für die erste Hälfte des Jahres. Im ersten Quartal sprudelten die Aufträge. Im zweiten Quartal blieb der Auftragseingang auf einem hohen Niveau. Auch im dritten Quartal gab es anhaltende Auftragszuwächse. Die gute Entwickung auf dem deutschen Stahlmarkt spiegelte sich in der Entwicklung der Lohnkosten. Der Anteil der Löhne und Gehälter am Umsatz sank von 9,7 auf 9,0 Prozent.

Abschwächung der Produktion

Zum Jahresende hat sich die Lage ein wenig verändert. Wegen der konjunkturellen Verunsicherung bemühen sich die Stahlkunden, ihre Lager auf ein niedriges Niveau herunterzufahren. Die deutschen Branchenführer haben auf die nachlassende Nachfrage reagiert und reduzieren entsprechend ihre Produktion. Der Weltstahlverband rechnet für 2011 mit einem weltweiten Anstieg der Stahlproduktion um 6,5 Prozent. Im kommenden Jahr soll sich dieser Anstieg auf 5,4 Prozent abschwächen.

Für 2012 bleibt die Branche insgesamt zuversichtlich und sieht unverändert solide Aussichten für den deutschen Stahlmarkt. Die Wirtschaftsvereinigung Stahl (WVS) erwartet moderates Wachstum. Eine fundamentale Trendumkehr oder gar Rezession ist nicht zu befürchten. Der Stahlbedarf ist bei den wichtigsten Abnehmerbranchen unvermindert vorhanden. Der Maschinenbau und die Automobilindustrie gehen von einem Produktionsplus aus. Ähnliches gilt für die Metallerzeugung und -bearbeitung.

Vorkrisenniveau bald erreicht

Die deutsche Rohstahlproduktion ist 2010 um 34 Prozent auf 43,8 Millionen Tonnen gestiegen. Im laufenden Jahr 2011 wird ein weiter Zuwachs erwartet. Prognosen gehen davon aus, dass 2012 das Niveau vor dem Ausbruch der Krise wieder erreicht werden kann. Die Produktion hatte 2007 mit 48,3 Millionen Tonnen einen Höchststand erreicht. 2009 war sie auf nur noch 32,7 Millionen Tonen eingebrochen.

Die Rohstoffpreise für Eisenerz und Kokskohle bleiben weiterhin auf hohem Niveau. Im dritten Quartal haben sich die Preise für beide Rohstoffe jedoch erstmals stabilisiert. Die Unsicherheit an den Finanzmärkten dämpft die Preiserhöhungen bei Stahl. Aktuell gibt es Probleme im Massengeschäft, weil sich die Nachfrage abschwächt. Hochwertige Produkte, die insbesondere von der Automobilindustrie und dem Maschinenbau nachgefragt werden, laufen hingegen gut.

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