Bombardier Hennigsdorf: Standort und Beschäftigung gesichert
37-Stunden-Woche und faire Leiharbeit vereinbart

Die IG Metall, der Betriebsrat des Werkes Hennigsdorf und das Management von Bombardier Transportation Deutschland haben sich darauf geeinigt, den Standort und die Arbeitsplätze in Hennigsdorf langfristig zu sichern. In einem Eckpunktepapier vereinbarten sie die 37-Stunden-Woche und für ...

13. Dezember 201013. 12. 2010


... Leiharbeitnehmer mindestens zehn Euro pro Stunde sowie die prozentualen Entgelterhöhungen kommender Tarifabschlüsse.

Mit der Vereinbarung ist ein über zwölfmonatiger Dauerkonflikt zwischen IG Metall und Betriebsrat einerseits und dem Verkehrsmittelhersteller anderseits beigelegt.

Eckpunktepapier sichert langfristig Standort und Beschäftigung
Das Eckpunktepapier sieht unter anderem vor, im Hennigsdorfer Werk eine tarifliche Wochenarbeitszeit von 37 Stunden einzuführen. Damit weicht das Unternehmen dort vom geltenden Tarifvertrag für die Metall- und Elektrobranche in Brandenburg ab, der die 38-Stunden-Woche vorsieht. Mit einer neuen betrieblichen Zeitkontenregelung soll das Werk in Henningsdorf künftig flexibel auf Kapazitätsschwankungen reagieren können.

Weiterhin vereinbarten die Betriebsparteien, dass Leiharbeiter zukünftig mindestens zehn Euro pro Stunde sowie die prozentualen Entgelterhöhungen kommender Tarifabschlüsse erhalten.

Mehr Informationsrechte und Beteiligungsmöglichkeiten
„Die 37-Stunden-Woche und die Kompetenzzusagen für Hennigsdorf sind ein wichtiger Beitrag zur Beschäftigungssicherung. IG Metall und Betriebsrat bekommen mehr Informationsrechte und Beteiligungsmöglichkeiten bei der Auftragsplanung. Davon profitieren bei Kapazitätsschwankungen zukünftig auch die Beschäftigten anderer Standorte in Deutschland. Zudem werden endlich die Leiharbeiter besser gestellt“, zeigte sich Bezirksleiter Olivier Höbel von der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen zufrieden.

Sobald die betriebliche Tarifkommission der IG Metall dem Eckpunktepapier zugestimmt hat, wird die Belegschaft voraussichtlich heute noch in einer Betriebsversammlung über die Einzelheiten der Vereinbarung informiert. Die Details des Papiers wollen die Beteiligten in den nächsten Tagen ausformulieren.

Keine betriebsbedingten Kündigungen
Die Geschäftsführung hat zugesagt, dass in Hennigsdorf aufgrund der Verlagerung von Teilen des Auftrages ET 430 (S-Bahn Stuttgart) nach Aachen keine betriebsbedingten Kündigungen erfolgen werden. Hennigsdorf ist auch in Zukunft für die ET-Baureihe verantwortlich. Ein Kapazitätsausgleich kann nur erfolgen, wenn die Mitwirkungsrechte gewahrt werden.

In der kommenden Woche wollen sich der Betriebsrat und die Geschäftsführung außerdem darüber verständigen, wie sie die bestehende Betriebsvereinbarung zum Bau der Straßenbahn Berlin verbindlich umsetzen. Die Werke Hennigsdorf und Bautzen wollen gemeinsam das Projekt durchführen.

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