Pressemitteilung Nr. 14/2017
IG Metall und Arbeitnehmervertreter in Aufsichtsräten fordern wirksame Begrenzung von ...

... Vorstandsvergütungen

22. März 201722. 3. 2017


Frankfurt am Main – Eine wirksame Begrenzung von Vorstandsvergütungen fordern die IG Metall und Arbeitnehmervertreter in Aufsichtsräten von DAX-Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie. „Die Entwicklung der Vorstandsvergütungen kannte in den letzten Jahren nur eine Richtung: nach oben. Zu Recht löst dies eine gesellschaftlich notwendige Debatte über die Unverhältnismäßigkeit dieser Bezüge aus. Sie widersprechen den Maßstäben von Leistungsgerechtigkeit und Fairness. Hier ist das Verhältnis von Vorstandsvergütungen und Einkommen der Beschäftigten aus dem Lot geraten“, sagte Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall, am Mittwoch in Frankfurt.

In einer heute veröffentlichten Erklärung von Arbeitnehmervertretern der IG Metall heißt es: „Deshalb muss das Vergütungsniveau deutscher Vorstände begrenzt und zugleich an den nachhaltigen Unternehmenserfolg gekoppelt werden. Um die Aufsichtsräte darin zu unterstützen, sind wirksame und praxistaugliche gesetzliche Regelungen zwingend erforderlich.“ Dabei sei zu berücksichtigen, dass es zumindest ergänzende europäische Lösungen brauche. Der Aufsichtsrat müsse dazu verpflichtet werden, verbindliche und unternehmensspezifische Obergrenzen für die Gesamtvergütung von Vorständen festzulegen. Maßgeblich soll dafür in Zukunft das Verhältnis von Vorstandsvergütung und durchschnittlichem Entgelt der Beschäftigten sein.

Dies gelte ebenfalls für deren Versorgungsleistungen. Vorstandsmitglieder sollten perspektivisch ihre Altersvorsorge selbst finanzieren. „Man kann keinem Arbeitnehmer in Deutschland vermitteln, dass die Politik von ihnen private Vorsorge verlangt, Vorstände aber zusätzlich zu ihrem enormen Gehalt noch üppige Zusatzrenten auf Firmenkosten beziehen. Wenn jemand in diesem Land private Vorsorge betreiben kann, dann die Vorstände großer Unternehmen“, sagte Hofmann.

Die Erfahrung zeige: Eine wirksame Begrenzung gibt es nur mit einer starken Stimme der Arbeitnehmer in den Aufsichtsräten. Nachhaltigkeit und Integrität können nicht durch eine einseitige Entscheidung der Kapitalseite verwirklicht werden. Die Erklärung der Arbeitnehmervertreter unterstreiche die Bereitschaft, diese Verantwortung in den Aufsichtsräten zu übernehmen.

zum Interview mit Jörg Hofmann
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