Lohnpolitik: Ratschläge der Bundesbank werden längst umgesetzt
Die IG Metall setzt ihre erfolgreiche Tarifpolitik fort

Die Bundesbank hatte vor einigen Tagen empfohlen, bei künftigen Tarifrunden den so genannten verteilungsneutralen Spielraum voll auszuschöpfen. Das wird von der IG Metall bereits seit vielen Jahren praktiziert, wie die zurückliegenden Tarifabschlüsse zeigen.

25. Juli 201425. 7. 2014


„Die Orientierung an der Zielinflationsrate der EZB ist seit der Euro-Einführung Grundlage der Lohnpolitik der IG Metall. Insoweit ist die Einlassung der Bundesbank bezogen auf unsere Tarifpolitik ein alter Hut. Das gilt auch für die wirtschaftspolitische Begründung“, erklärt Jörg Hofmann, Zweiter Vorsitzender der IG Metall. Dennoch gewinnt er der Debatte um den Vorschlag des Bundesbank auch positive Seiten ab: „Neu ist, dass nun auch die Bundesbank Abstand von einer einseitig angebotsorientierten Politik nimmt. Gut so!“
Bei der Frage, wie er einen vernünftigen Verteilungsspielraum definiert, legt sich Hofmann klar fest: „Die Zielinflationsrate der Europäischen Zentralbank plus mittelfristige gesamtwirtschaftliche Produktivität plus eine zusätzliche Verteilungskomponente unter Berücksichtigung der Situation der Branche.“ Damit gibt Jörg Hofmann den groben Rahmen für die kommende Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie vor.


Mit Tarifvertrag gibt es mehr Geld

Was hier sehr abstrakt klingt, lässt sich ganz konkret übersetzen: Mit Tarifvertrag gibt es deutlich mehr Geld als ohne. Und wer einen IG Metall-Tarifvertrag hat, steht am allerbesten da. Das soll auch in Zukunft so bleiben.


 
Grafik: So entwickeltensich Inflation und Tariferhöhungen



Die Grafik zeigt, wie sich die Tariferhöhungen in der Metall- und Elektroindustrie im Vergleich zur Inflationsrate seit 2000 entwickelt haben. Die tarifpolitische Bilanz für das Jahr 2013 steht hier.

Auch die bisherigen Abschlüsse in 2014 brachten in den meisten Branchen den nach Tarif bezahlten Beschäftigten ein Lohn- und Gehaltsplus zwischen zwei und vier Prozent, wie etwa für die Beschäftigten der nordwestdeutschen Stahlindustrie. Der Stahl-Tarifabschluss beschert ihnen seit Juli diesen Jahres 2,3 Prozent mehr Geld. Ab 1. Mai 2015 kommt ein weiteres Plus von 1,7 Prozent dazu.

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