Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei ArcelorMittal Eisenhü...
Gut versorgt im Kinderhotel

Nachwuchs und einen Job in der Produktion. 32 Stunden Arbeitszeit in der Woche im Fünf-Schicht-System. Das zu organisieren ist nicht einfach. Da braucht man gute Nerven. Damit es funktioniert, waren und sind die Betriebsräte bei ArcelorMittal in Eisenhüttenstadt sehr rührig.

11. Mai 201111. 5. 2011


Das Thema Vereinbarkeit steht in Eisenhüttenstadt bei den Betriebsräten und der Geschäftsleitung hoch im Kurs. Sie arbeiten gemeinsam in einem lokalen Bündnis „Forum Famlie“ zusammen. Dort haben sie eine ganze Reihe praktischer Massnahmen entwickelt, die gerade Eltern dabei unterstützt, Job und Nachwuchs unter einen Hut zu bringen.

So gibt es beispielsweise in Eisenhüttenstadt ein Kinderhotel. Auch wenn die Schicht um sechs Uhr am Morgen los geht – in das Kinderhotel können die Kids schon morgens sehr früh gebracht werden oder zur Not eben auch mal über Nacht bleiben. Das Kinderhotel wird von der Arbeiterwohlfahrt betrieben und kann rund um die Uhr genutzt werden. Es wird regelmäßig von etwa zehn Kindern der Beschäftigten von ArcelorMittal genutzt. An den Betreuungskosten beteiligt sich das Unternehmen. Wenn einmal nur zwei bis drei Stunden überbrückt werden müssen – dann organisiert das Unternehmen über die Arbeiterwohlfahrt (AWO) für diesen Zeitraum auch mal eine Betreuung. Ebenso für die Ferienzeiten. Diese Angebote können von Kindern bis zur sechsten Schulklasse genutzt werden. An den Kosten beteiligt sich das Unternehmen.

Bei ArcelorMittal in Eisenhüttenstadt wird in fünf-Schichten rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche gearbeitet. Für Eltern oder die Beschäftigten, die pflegebedürfige Angehörige haben, sind damit zeitliche Probleme quasi vorprogrammiert. Jede Situation ist anders, deshalb müssen auch die Lösungen verschieden sein. Die Interessenvertretung will flexibel auf die Bedürfnisse der Eltern eingehen, stellt Hans-Joachim Domachowski, Betriebsrat und Schwerbehindertenvertreter bei ArcelorMittal, klar.

So gibt es bereits seit 20 Jahren unterschiedliche Arbeitszeitmodelle. Und seit 1998 sind Teilzeit- und Telearbeit möglich. Dazu gibt es eine Betriebsvereinbarung. Die Beschäftigten können auch im Zwei-Schicht-System arbeiten oder verkürzt. Geeignete individuelle Lösungen werden zwischen den Arbeitnehmern, dem Betriebsrat und der Arbeitgeberseite gesucht.

Eine weitere Möglichkeit bietet das Arbeitszeitkonto. Wegen des durchgängigen Schichtsystems fallen mehr Arbeitsstunden an, als die vertraglich festgelegte Wochenarbeitszeit vorsieht. Diese Mehrarbeitsstunden werden auf einem Arbeitszeitkonto gutgeschrieben und können bei Bedarf genutzt werden. Zum Beispiel dann, wenn plötzlich Angehörige gepflegt oder anderweitig eine Betreuung oganisiert werden muss.

ArcelorMittal Eisenhüttenstadt ist ein modernes integriertes Hüttenwerk. Mehr als 3000 Beschäftigte arbeiten an dem Standort in Eisenhüttenstadt, über zwei Drittel davon in der Produktion. 23 Prozent der Beschäftigten sind weiblich, der Frauenanteil bei den Führungspositionen liegt immerhin bei 14 Prozent. In Sachen Familienfreundlichkeit ist ArcelorMittal Eisenhüttenstadt ein klarer Vorreiter für die Region in Ostbrandenburg. Und ganz offiziell gehört Familienfreundlichkeit mit zum Unternehmensleitbild.

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