Warum IG Metall? Was „Gewerkschaftsmuffel“ nicht wissen
Ehrensache oder Karrierekiller?

Für die einen ist sie Ehrensache. Andere glauben, sie sei ein Karrierekiller. Und manche wissen gar nicht, was sie von ihr haben – von einer Mitgliedschaft in der IG Metall. Wenn’s darauf ankommt, nehmen wir und unsere Arbeitnehmervertreterinnen und -vertreter es auch mit Schwergewichten auf.

21. November 201621. 11. 2016 |
Aktualisiert am 10. Januar 202410. 1. 2024


Die härtesten Gewerkschaftsmuffel sind häufig diejenigen, die nicht wissen, was wir und unsere betrieblichen Arbeitnehmervertreterinnen und -vertreter für sie leisten. Dann werden unsere Mitglieder mit Vorurteilen konfrontiert. Hier die „Klassiker“ samt Gegenargumenten.
 

Ein Prozent vom Brutto ist mir zu viel Mitgliedsbeitrag.

Wir finanzieren unsere Arbeit ausschließlich über die Beiträge unserer Mitglieder. Damit betreuen, beraten und schulen wir Betriebsrätinnen und -räte und Vertrauensleute, die Jugend- und Auszubildenden- sowie Schwerbehindertenvertreterinnen und -vertreter. Denn nur kompetente Verterterinnen und Vertreter können die Interessen der Belegschaft durchsetzen. Für Mitglieder gelten Tarifverträge, die gesunde und faire Arbeitsbedingungen, kürzere Arbeitszeiten, mehr Urlaub, mehr Weiterbildung und ein höhere Einkommen sichern. Auch bei Arbeitslosigkeit bieten wir unseren Mitgliedern Schutz und Zusammenhalt. Erwerbslose zahlen einen verringerten Monatsbeitrag.


Den Beitrag kann ich mir sparen. Ich profitiere ja auch als Nichtmitglied von den Tarifverträgen der IG Metall.

Je mehr Beschäftigte in der IG Metall sind, desto mehr Druck kann sie machen, um bessere Tarifabschlüsse durchzusetzen. Wer glaubt, dass ein Arbeitgeber die ganze Belegschaft aus purer Freundlichkeit „freiwillig“ nach Tarif bezahlt, der irrt. Der Arbeitgeber will in erster Linie verhindern, dass alle in die Gewerkschaft eintreten und noch mehr Druck machen können. Was „Trittbrettfahrer“ oft nicht wissen: Nur Gewerkschaftsmitglieder haben einen Rechtsanspruch auf tarifliche Leistungen – auch dann noch, wenn der Arbeitgeber aus dem Tarif austritt. Wer kein Mitglied ist und versucht, die tariflichen Leistungen vor Gericht einzuklagen, bekommt eine Abfuhr: Kein Mitglied – kein Recht auf Tarif. Übrigens: Die IG Metall-Tarifverträge liegen alle über dem, was das Gesetz vorschreibt, zum Beispiel:

Urlaub: 30 Arbeitstage im Jahr nach Tarif – 24 Werktage nach Gesetz.

Urlaubs- und Weihnachtsgeld: Anspruch gibt es nur nach Tarif.

Ausbildung: Auszubildende in der Stahlbranche sowie in der Metall- und Elektroindustrie haben grundsätzlich Anspruch auf unbefristete Übernahme nach der Ausbildung – in anderen Branchen müssen Betriebe ihre Auszubildenden für mindestens zwölf Monate übernehmen.


Die IG Metall ist doch eine Arbeitergewerkschaft. Was kann ich als Angestellter erwarten?

Unsere Wurzeln haben wir in der Arbeiterbewegung. Inzwischen gibt es aber viele Angestellte, Akademikerinnen und Akademiker, insbesondere Ingeneurinnen und Ingenieure, in der IG Metall. Auch sie profitieren von den Leistungen und Tarifverträgen. In Betrieben mit IG Metall-Tarif erhalten Ingenieure rund 17 Prozent mehr.


Als außertariflicher Angestellter (AT) habe ich nichts von den Tarifverträgen der IG Metall.

Außertarifliche Verträge kann es nur dort geben, wo ein Tarifvertrag als Basis vorhanden ist. Ein AT-Angestellter kann also nur der sein, dessen Gehalt und Arbeitsbedingungen besser sind, als das, was tariflich geregelt ist. In einem AT-Vertrag gibt es Mindestgrenzen, die mit jeder Tariferhöhung und jeder Verbesserung der Arbeitsbedingungen steigen.


Wenn mein Chef erfährt, dass ich in der Gewerkschaft bin, kann ich meine Karriere an den Nagel hängen.

Die meisten Chefs schätzen Gewerkschaften. In Krisen haben Arbeitgeber und IG Metall auf Kooperation und gemeinsame Problemlösungen gesetzt. Es gibt auch schwarze Schafe: So gibt es Vorgesetzte, die ignorieren, dass es ein Grundrecht ist, sich gewerkschaftlich zu organisieren. Aber: Eine Mitgliedschaft ist vertraulich – der Arbeitgeber muss darüber nicht Informiert werden.


Mein Betrieb ist nicht tarifgebunden. Was bringt mir da die IG Metall?

Mit genügend Mitgliedern lässt sich auch in einem Betrieb, der nicht Mitglied in einem Arbeitgeberverband ist, ein Tarifvertrag durchsetzen. Es gibt eine ganze Reihe guter Haustarifverträge, die wir abgeschlossen haben. Aber auch ohne Tarif hat ein Mitglied Anspruch auf alle Leistungen der IG Metall – etwa Rechtsschutz bei sozial- und arbeitsrechtlichen Problemen, die Freizeitunfallversicherung und vieles mehr. Infos gibt es bei der IG Metall vor Ort.


Je mehr – desto stärker.

Aus unseren Beschäftigtenbefragungen und zahlreichen Gesprächen wissen wir: Viele Nichtmitglieder finden unsere Arbeit, unsere Ziele und die Ergebnisse sehr gut und wichtig. Ihnen fehlt manchmal aber ein konkreter Anlass oder Anstoß, um den entscheidenden Schritt zu tun und Mitglied zu werden.

Sie sind an einer Mitgliedschaft interessiert, möchten aber vorher gerne mehr wissen? Kein Problem. Gerne können Sie kostenlos unser Infopaket „Wir. Die IG Metall“ bestellen unter: igmetall.de/duauch

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Von Rechtsschutz in arbeits- und sozialrechtlichen Angelegenheiten bis zu gerechten Löhnen und Gehältern – wir kümmern uns persönlich und zuverlässig um unsere Mitglieder.

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