Berthold Huber: Kurswechsel für ein gutes Leben
Wege zu einer solidarischen Gesellschaft

Wie lässt sich ein demokratisches und soziales Europa gestalten? Vor dieser zentralen Frage für die Zukunft des Kontinents scheint sich die Politik zu drücken. Vorschläge dazu sammelt Berthold Huber, Erster Vorsitzender der IG Metall, in seinem aktuellen Buch.

16. Juli 201316. 7. 2013


„In allen sozialen Auseinandersetzungen, in allen Fortschritts- und Freiheitsbewegungen der Menschheit haben Werte eine entscheidende Rolle gespielt“, leitet Berthold Huber sein Buch „Kurswechsel für ein gutes Leben – Wege zu einer solidarischen Gesellschaft“ (Campus Verlag) ein. Für Huber geht es nämlich nicht um rein materielle Interessen, wenn die IG Metall für einen Kurswechsel und gegen den Trend zur Prekarisierung streitet, sondern auch um die gesellschaftliche Anerkennung von Arbeit und die Würde der Beschäftigten.


Drängende Fragen
Viele Politiker scheinen sich mit der Krise als Dauerzustand eingerichtet zu haben. Visionen, die über das Herumdoktern an den Symptomen hinausgehen, sucht man vergebens. Dabei führt uns die Krise in Europa erneut die drängendsten Fragen unserer Zeit vor Augen:
 
  • Wie lässt sich ein demokratisches und soziales Europa gestalten?
  • Wie kann ein gesellschaftlicher Prozess auf den Weg gebracht werden, bei dem gute Arbeitsverhältnisse, der notwendige ökologische Umbau und die Demokratisierung der Gesellschaft zusammengehen?
  • Wie lassen sich Solidarität, Selbstbestimmung und ökologische Verantwortung miteinander verbinden?

Die Autoren
Entlang dieser Leitfragen zeigen einige der führenden Sozial- und Wirtschaftswissenschaftler unserer Zeit, was zu tun ist, damit Wohlstand bei allen ankommt. Die Beiträge stammen von Gerhard Bosch, Colin Crouch, James Galbraith, Gustav Horn, Kurt Hübner, Richard Hyman, Luiz Inácio Lula da Silva, Robert Misik, Jill Rubery, Christoph Scherrer, Ernst Ulrich von Weizsäcker und Noel Whiteside.

Hintergrund
Mit „Kurswechsel für ein gutes Leben – Wege zu einer solidarischen Gesellschaft“ knüpft Berthold Huber an seine Krisenanalyse „ Kurswechsel für Deutschland – Die Lehren aus der Krise“ von 2010 an. Angesichts der schwersten globalen Krise des Kapitalismus seit den 1930er Jahren begründete Huber darin seine Forderung nach einem grundlegenden Kurswechsel. Die Notwendigkeit eines Kurswechsels, der auf gesamtwirtschaftlichen europäischen und globalen Strategien und Zielen fußt, bekräftigte die IG Metall auf ihrem Gewerkschaftstag 2011. Über die Strategien und Ziele eines sozialen und ökologischen Wandels diskutierten im Dezember 2012 über 800 Teilnehmer aus Gewerkschaften, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik auf dem internationalen Kurswechsel-Kongress der IG Metall in Berlin.
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